Palimpseste heissen beschriebene Blätter, die man durch Vernichtung der ersten Schrift noch einmal zum Schreiben brauchbar gemacht und benutzt hat. Sie waren im Altertum sehr häufig, wo man von Papyrus die ältere Schrift abwusch oder abkratzte, daher der schon bei ...
Palissaden , d.h. Pfahlbäume (von palis , Pfahl) wurden schon von den Kelten und Germanen als Befestigungswerke benutzt, bald allein, bald in Verbindung mit Gräben und Erd- oder Steinwällen. Vorgeschobene geschlossene Palissaden, sogenannte Palissadenzwinger, scheinen seit dem 9. Jahrhundert in Gebrauch ...
Pallium. Siehe den Art. geistliches Ornat.
Palme , lat. palma. Schon im römischen Altertum ist die Palme Sinnbild des Sieges, der Palmzweig des Siegers Ehrenlohn. Schon die Katakomben zeigen Christi Bild mit demselben geschmückt. Erst später wurde der Palmzweig auch Attribut der Engel und aller Märtyrer mit ...
Palmenorden , siehe Fruchtbringende Gesellschaft.
Palmsonntag , dominica palmarum , wurde in der orientalischen Kirche schon im 4. Jahrhundert gefeiert; in der occidentalischen ist Beda Venerabilis, 8. Jahrhundert, der erste, von dem sich eine Predigt auf diesen Tag erhaltne hat. Schon früh wurde den zur Taufe vorbereiteten ...
Panisbrief heisst die Urkunde, in welcher der Kaiser oder Landesherr einem Kloster oder Stift befiehlt, eine gewisse Person fortan zu ernähren. Solche Pfründen gab es im Mittelalter in ganz Europa; sie leiteten sich von dem alten Rechte weltlicher Herrschaften ...
Panzer , panzir, banzier , nach Diez von pantex = Bauch, Wanst, abstammend, nennt man die Ausrüstung des Kriegers. Ob damit anfänglich bloss die Brust- oder die Bauchbedeckung bezeichnet worden, lässt sich aus den verschiedenen Angaben nicht genau nachweisen. (S. Harnisch .)
Panzerbrecher wurde ein Dolch genannt von circa 40 cm Länge; Panzerstecher ein einschneidiger, spitzer Stossdegen.
Papier. Der Ursprung dieses Schreibstoffes ist dunkel. Die Bereitung von Papier aus Baumwolle soll bei Chinesen aus uralter Zeit üblich und bei der Eroberung von Samarkand um 704 den Arabern bekannt geworden sein, welche in Damaskus die Fabrikation lebhaft betrieben ...
Parzival ist der Held des grossen höfischen Ritterepos von Wolfram von Eschenbach, das nach ihm selber Parzival heisst und zwischen 1200 bis 1207 enstanden ist. Die Handlung des Parzival gehört der Gralsage an; doch haben schon die französischen Quellen des ...
Passional , siehe Legenden .
Passionsspiele , siehe Drama .
Pastourelle, Pastorell , heisst in der provençalischen Lyrik eine Dichtart, welche den Dichter in Berührung mit Schäferinnen und Schäfern zeigt und es namentlich liebt, Stücke von Volksliedern in der Art eines Refrains anzuhängen. Im 17. Jahrhundert tragen denselben Namen nach italienischem ...
Patronat über Kirchen. Schon im römischen Reiche waren den Erbauern einer Kirche gewisse Rechte gesichert, Ehrenrechte, Erwähnung des Namens im Kirchengebete, Empfang mit Weihrauch beim Eintritt, besonders aber Einfluss auf die Anstellung des Geistlichen. Auf germanischem Boden bildete sich ...
Pegnitzschäfer , siehe Blumenorden .
Pelz. Aus den Fellen einheimischer Tiere verfertigten sich schon die Germanen ihre notdürftige Bekleidung. Es wird aber auch gemeldet, dass sie ihre Pelze auf der äussern, rauhen Seite mit köstlichen Pelzstücken geziert, die sie ihren nördlichen Nachbarvölkern abgehandelt. Bekannt ist ...
Pentagramm , siehe Drudenfuss .
Pergament soll seinen Namen folgender Begebenheit verdanken: Als König Eumenes II. in Pergamus eine Bibliothek anlegte und so als Nebenbuhler der Ptolemäer in Alexandrien auftrat, verboten diese aus Eifersucht die Ausfuhr des Papyrus und zwangen dadurch die Gelehrten von Pergamus ...
Perlen werden als besonders kostbarer Schmuck neben Edelsteinen wohl schon früh im Mittelalter erwähnt, dagegen als Halsbänder, Hut-, Hauben-, Kragen-, Ärmel- und Handschuhbesatz der Damen erst eigentlich im 16. Jahrhundert. An den Höfen hielt man zur Anfertigung solcher Arbeiten eigene ...
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