Perlmutter. Die Perlmutter war schon den Meistern des früheren Mittelalters bekannt und namentlich zu eingelegten Arbeiten und Tabletterien gerne verwendet.
Perrücken waren schon in Rom in der späteren Kaiserzeit gebräuchlich; sie verschwinden jedoch wenigstens im Abendlande vom Schauplatze, bis sie im 15. Jahrhundert am burgundischen Hofe auftauchen. Das Bestreben, lange Haare zu tragen und diese durch Wickel, Brennen und Einölen ...
Personen- und Familiennamen. I. Personennamen. Bei den Germanen geschah die Namengebuug der Kinder, altnordisch nafnfesti = Namenfestigung, in feierlicher Weise nach der Geburt: nachdem das Kind durch den Vater vom Boden aufgehoben, gebadet und mit Wasser begossen war, wurde ihm vom ...
Peterspfennig hiess eine ursprünglich freiwillige Abgabe, die in England seit dem 8. Jahrhundert für den Papst, jedoch mit häufigen Unterbrechungen, erhoben wurde. Nach dem Vorgange Englands wurde diese Abgabe auch in andern Ländern üblich, nämlich in Dänemark, Polen, dem ...
Pfaff. Das Wort kommt von lat. papa = Vater, womit bei den Kirchenvätern ein höherer Geistlicher, ein Bischof benannt wurde; es ist schon ins Gotische aufgenommen und erhält später im Ahd. die Form pfaffo , mhd. phaffe, pfaffe mit der Bedeutung des ...
Pfahlbauten heissen die auf Pfählen in Seen und Sümpfen erbauten menschlichen Niederlassungen, auf die man zuerst im Winter von 1853 auf 1854 im Zürichersee aufmerksam wurde; man verdankt die erste wissenschaftliche Untersuchung derselben und den dadurch herbeigeführten Anstoss zu ähnlichen ...
Pfahlbürger , mhd. pfâlburgaere , sind ausser der Stadt auf dem Lande lebende Herren , Ritter, Prälaten oder gemeine Freie, welche das Bürgerrecht einer Stadt erhalten haben; sie mussten der letzteren durch Beihilfe in ihren Fehden, durch Beherbergung ihrer reisenden Boten u. dergl ...
Pfalzgraf , comes palatii , Graf des königlichen Palastes oder der königlichen Pfalz, ist schon unter den Merovingern dem Könige bei der Ausübung seiner höheren Gerichtsbarkeit zugeordnet. Unter Karl und seinen Nachfolgern hatte er die obere Leitung alles dessen, was mit der ...
Pfarrer. Das Wort ist eine Ableitung von »die Pfarre, Pfarrei«, welches seinerseits von kirch.-lat. parochia = Sprengel eines Bischofs kommt; der griechische Stamm παροικία bedeutet ursprünglich das Wohnen an einem Ort als Fremder, später Bischofssprengel, gleichsam Bei- oder Umwohnung eines ...
Pfeifergericht , s. König der Spielleute .
Pfennig , s. Münzen.
Pferd. Unter allen Haustieren stand schon im Altertum, besonders aber durch das ganze Mittelalter dem Deutschen keines so nahe wie das Pferd. Ross und Reiter waren so unzertrennlich wie Seele und Leib. Daher die Unmasse von Sprichwörtern und Redensarten, die ...
Phönix ist eine aus dem Altertum stammende mythische Vorstellung, die im Mittelalter sehr beliebt war. Die Sage stammt zunächst aus Agypten, und zwar erzählt Herodot, dass der Phönix nur selten, alle fünfhundert Jahre, wie die Heliopoliten sagen, von Arabien nach ...
Physiologus heisst eine im Mittelalter lateinisch und deutsch, in Prosa und in Versen mehrfach bearbeitete Deutung mythischer Tiere auf Christus und den Teufel . Vgl. den Art. Tierkunde .
Pickelhering , auch Pickelhäring geschrieben, eigentlich ein in Pökel liegender oder gelegener Hering, ist als Name des Lustigmachers in der Komödie durch die englischen Schauspieler im ersten Viertel des 17. Jahrhunderts bei uns eingeführt, aus englisch pickleherring von der oben angegebenen ...
Pistolen will man als »Schlüsselbüchsen« von einer Spanne Länge bereits um 1364 in Italien gekannt haben, die zu Ende des 15. Jahrhunderts in Pistoja durch Anbringung eines Luntenschlosses bedeutende Verbesserungen erfahren haben sollen. Die genannte Stadt will der später namentlich ...
Planeten. Man war im christlichen Altertum um so mehr veranlasst, auf die Namen der Planeten zu achten, da von dem planetaririschen Götterkreis auch die Tage der Woche ihre Namen erhielten, ursprünglich in astrologischem Sinn, dass jeder Tag unter der Herrschaft ...
Plaphart , Plapharter, Plappert, heisst ein ehemaliger ursprünglich ausländischer Dickpfennig, oder Grosch von nicht völlig 3 Kreuzern ; es werden genannt alte Plappharter oder beheimische Grosch, gute PI., Kreuzpl., Kreuzerpl.; der gestempft Beheimisch in der Gemeine (96 Stück aus 8 1 / 8 ...
Fig. 113. Elfenbeinrelief des Tutilo. Fig. 114. Antependium von Basel. Fig. 115. Taufbecken in der Bartholomäuskirche in Lüttlich. Fig. 116. Romanischer Kronleuchter aus Comburg. Fig. 117. Dreikönigsschrein im Kölner Dom. Fig. 118. Von der Kanzel zu Wechselburg. Fig. 119. Reiterstatue am ...
Platte, Plattenrüstung. Siehe den Art. Harnisch .
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