Städte. Das got. Wort der staths bedeutet bloss Stätte, Stelle, Raum, Gegend; die Bedeutung der Stadt wird im Gotischen durch baurgs ausgedrückt; erst im Althd. beginnt sich für das Wort die stat die Bedeutung Ortschaft zu entwickeln, bis im Mhd ...
Stadtrechte. Die individuelle Entwickelung der Städte brachte es mit sich, dass, im Gegensatz zu den, grössere Territorien umfassenden allgemeinen Rechten, jede Stadt ihr besonderes Recht heranbildete; die Aufzeichnungen derselben sind nach den verschiedenen Stufen der städtischen Selbständigkeit verschiedene. Sie beginnen ...
Stadtschreiber , Syndici , kamen seit dem Ende des 14. Jahrhunderts dadurch auf, dass die Städte eigentliche Rechtskonsulenten in ihren Dienst nahmen, welche auch zugleich Beisitzer des Stadtgerichtes waren. Sie brachten das römische Recht nicht bloss in die Urteilssprüche hinein, sondern vermittelten ...
Stahl , lat. azarum, stalum , verwendeten und kannten schon die Alten uuter den Namen »chalybdisches Erz«. Die Bereitung desselben war jedoch der deutschen Werkstätte, obwohl sie ihn kannte, zu umständlich. Noch im 12. Jahrhundert bezog sie ihn zum grössten Teil aus ...
Stände, Landstände. Neben den grossen Gerichtsversammlungen, den lanttädingen oder lanttagen , die sich bis ins 13. Jahrhundert erhielten und regelmässig auch von den Landesherrn benutzt wurden, um mit den Landsassen über Landesangelegenheiten zu verhandeln, finden sich in den grössern Territorien, den ...
Stauchen trugen die Frauen des 15. Jahrhunderts bei ihren häuslichen Arbeiten über den üblichen kostbaren Kleidern. Sie bedeckten besonders die Arme als eine Art Überärmel. Der Name bezeichnet auch den Brechkragen oder Stosskragen an den Achselstücken der Plattenrüstung.
Staup oder Stauf, lat. staupus, stopus, stoupus. Der Staup ist ein Trinkgefäss, das im früheren Mittelalter neben dem Becher, dem Kelch , der Justa, Füll, Ker oder Kar und den Hörnern viel gebraucht wurde. Daneben führten namentlich Reisende die Lederflasche (ledrflaska ...
Staupsäule , Schandpfahl, Pranger , hiess die Säule, an der gemeine Verbrecher ausgestellt und gestäupt, d.h. mit Ruten gegeisselt wurden.
Stecher zur leichteren Lösung des Schneppers im Schloss der Feuerwaffen kennt man seit 1543. Sie wurden in München erfunden.
Stein-, Erz- und Eisenalter. Um die Mitte der dreissiger Jahre kam in Deutsehland und noch mehr in Dänemark, hier namentlich durch C.J. Thomsen , den Direktor des Museums für nordische Altertümer in Kopenhagen, die Ansicht auf, dass sich die germanischen ...
Stelzschuhe wurden namentlich von Leuten kleiner Statur im 15. und 16. Jahrhundert viel getragen und zwar bis zu zwei Fuss Höhe. Sie erhielten sich bei den Vornehmen weniger lang, weil der Bürgerstand sich ihrer bald bediente, und fielen dann auch ...
Sternbilder. Die Aneignung der griechischen Sternnamen wurde von den alten Kirchenlehrern als etwas heidnisches bekämpft; höchstens, doch auch nicht unwidersprochen, werden die Sternbildernamen des Buches Hiob nach der Septuaginta: Pleyaden, Arcturus und Orion und aus der Vulgata die Hyaden zugelassen ...
Steuerwesen. Die alten Germanen wussten von Steuern nichts; dagegen war Sitte, dass sie ihren Fürsten Geschenke darbrachten als Zeichen der Ehrfurcht und des Dankes. Solche Geschenke dauerten in mehrfacher Anwendung noch lange fort; entweder machte man sie dem König aus ...
Strafen. In altgermanischer Zeit ging die Ausübung der Strafgewalt vom obersten Gericht, der Gauversammlung aus; doch wurden nur die schweren Verbrechen, wie Verrat, Übergang zum Feind, Feigheit oder Flucht, mit dem Tode bestraft, alle übrigen durch Vermögensbussen gesühnt. Neben der ...
Strafverfahren. In diesem Artikel sollen als Ergänzung namentlich des Artikels Gerichtswesen einige Gerichtsaltertümer besprochen werden, wobei besonders Grimms Rechtsaltertümer Buch VI, Kap. V und VI und Walters Rechtsgeschichte als Quelle dienen. 1. Ladung. Schon früh im Mittelalter wurde das gebotene ...
Strickerei. Erfunden wurde sie um 1550, wahrscheinlich in Spanien, und befasste sich anfänglich mit der Anfertigung männlicher Beinkleider , der »Trikot«, die bis dahin aus mehreren Stücken zusammengenäht waren. Namentlich die seidenen Trikots waren sehr geschätzt. Heinrich VIII. von England liess ...
Strümpfe waren anfangs von Leder oder Wollenzeug genäht und mit den Hosen verbunden. (Strumpfhosen.) Um 1550 kam die Strickerei auf und zwar die Strumpfstrickerei durch Elisabeth von England. Die Strümpfe wurden fortan getrennt von den Hosen getragen und aus Wolle ...
Stuhl. Wie andere jetzt notwendige Zimmergeräte kommt der Stuhl im früheren Mittelalter noch selten vor, eigentlich nur als Pracht- und Thronstuhl für hohe Würdenträger, etwa auch als Ehrensitz für den Hausvater und für Fremde. Die Familie setzte sich auf Schemel ...
Sutane , lat. sutana , nennt man das ausserdienstliche Kleid der katholischen Geistlichkeit. Es ist bei Kardinälen hochrot, bei Bischöfen und Hausprälaten des Papstes violett, beim Papste selbst weisswollen, bei der ganzen übrigen Priesterschaft schwarz.
Synoden. Versammlungen der Bischöfe kommen schon in den ersten Jahrhunderten der Kirche vor; anfangs auf engere durch Nationalität und Sprache verbundene Kreise beschränkt, umfassen sie seit Konstantin d. Gr. das ganze römische Reich, die ganze Christenheit. Bis in die Mitte ...
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