[263⇒] Bremerhaven, Hafenstadt von Bremen, 59 km unterhalb Bremens, r. an der untern Weser und der Geestemündung, gegenüber von Geestemünde, (1900) 20.315 E., Amtsgericht; Schiffbau, Schiffsausrüstung, Werkstätten etc., vier große Häfen, Schiffswerften, zahlreiche Docks, darunter das des Norddeutschen Lloyd (1899; 226 m lg.). [⇐263]
[382⇒] Bremerhaven (hierzu der Stadtplan »Bremerhaven, Geestemünde und Lehe«), Stadt im Gebiete der freien Hansestadt Bremen, rechts am Ausfluß der Geeste in die meerbusenartige Wesermündung, gegenüber der auf dem linken Geesteufer gelegenen preußischen Stadt Geestemünde, mit der es durch eine Drehbrücke verbunden ist, und nach NO. zusammenhängend mit dem preußischen Flecken Lehe, 4 m über der Nordsee, ist einer der größten deutschen Seehäfen. Die für die größten Seeschiffe zugänglichen Hafenanlagen, seit 1826 auf Anregung des Bremer Bürgermeisters Smidt auf einem dazu vom vormaligen Königreich Hannover abgetretenen und später durch Abtretungen namentlich von seiten Preußens erheblich vergrößerten Gebiet eingerichtet, bestehen aus drei durch Deiche gegen Sturmfluten geschützten Hafenbecken, dem Alten [⇐382][383⇒] (7,2 Hektar), Neuen (8,27 Hektar) und dem Kaiserhafen (24,75 Hektar), dessen älterer Teil 1876 dem Verkehr übergeben wurde, während eine großartige Erweiterung mit einer 215 m langen, 28 m breiten und 10,56 m tiefen Kammerschleuse, der großen Kaiserschleuse (gegenwärtig größte Schleuse der Welt), 1897 eröffnet wurde. Die Gesamtwasserfläche der Häfen beträgt 40,22 Hektar, die Länge der Ufermauern 6565 m. Die Hafenanlagen dienen in erster Linie dem Verkehr des Norddeutschen Lloyd, der bei denselben großartige Reparaturwerkstätten, Proviant- und Materialmagazine und Trockendocks sowie eine Schiffsmodell-Schleppversuchsstation (zurzeit die einzige in Deutschland) erbaut hat. Zur Bezeichnung des Fahrwassers unterhalb der Stadt bis zur Nordsee dienen zahlreiche Tonnen, zwei Feuerschiffe und acht Leuchttürme, unter letztern der 188485 erbaute Rothefand-Leuchtturm. Schutz gegen die Angriffe einer feindlichen Flotte gewähren vier unterhalb B. gelegene, mit eisernen Drehtürmen und schweren Geschützen ausgestattete Forts. In den Hafen liefen ein 1902: 1600 Seeschiffe zu 1,643,408 Reg.-Ton. Die Güterausfuhr ist unbedeutend, die Einfuhr dagegen sehr erheblich, besonders in Baumwolle, Reis, Petroleum sowie in den Ergebnissen der deutschen Hochseefischerei (wöchentlicher Verkehr durchschnittlich 9 Fischdampfer). B. hat 2 evangelische und eine kath. Kirche, eine Methodistenkapelle, Denkmäler Kaiser Wilhelms I. und des Bürgermeisters Smidt, ein Kriegerdenkmal, in einem prächtigen Neubau ein Gymnasium mit Realschule, Maschinistenschule, Waisenhaus, Stadtbibliothek, naturwissenschaftliche Sammlung, Theater, Amtsgericht mit Kammer für Handelssachen, Postamt erster Klasse, Hauptzollamt, Hafen-, See- und Seemannsamt, Seemannsheim, Quarantäneanstalt für sämtliche Weserhäfen, Gaswerk und Wasserleitung, eine Schiffswerft (G. Seebeck, Aktiengesellschaft), Fabrikation von Chronometern, Schiffsmeßinstrumenten, Rettungsapparaten etc. und (1900) 20,315 meist evang. Einwohner. Dem Handel und Verkehr dienen mehrere öffentliche Bankinstitute, die Dampferverbindung mit Bremen sowie eine Straßenbahn, die B. mit den benachbarten Orten Geestemünde und Lehe sowie mit dem Kaiserhafen verbindet. Vgl. »B. und seine Nachbarorte« (Bremerh. 1888). [⇐383]
[274⇒] Bremerhaven, Stadt, zu Bremen gehörig u. 7 Meilen davon entfernt, am Ausfluß der Geeste in die Weser, nahe der Wesermündung, wurde 1827 auf vorher hannöverschem Grund u. Boden abgelegt, hat regelmäßige, breite Straßen, geschmackvolle Häuser, Auswanderungshaus (1850 aufgeführt), schönes Hafenhaus, Kirche, mehrere Schulen u. ein Theater, zwei geräumige Hafenbassins, mehrere Docks u. Schiffswerften; 6000 Ew. Vor dem Außenhafen liegt in der Geestemündung das hannöversche Fort William. Nicht weit von B. erhebt sich an der oldenburgischen Stromseite seit 1856 ein über 100 Fuß hoher massiver Leuchtthurm, um die schwierige Einfahrt in die Wesermündung bei Nacht zu erleichtern. Um die Gründung B. hat sich der Bürgermeister Smidt (s.d.) das meiste Verdienst erworben. [⇐274]
[661⇒] Bremerhafen, Flecken und Hafen 7 M. unterhalb Bremen, an dem Einfluß der Geeste auf einem von Hannover 1827 abgetretenen Stücke Land. Das 1830 eröffnete mit 600000 Thlr. erbaute Hafenbassin und das neuester Zeit erbaute nehmen die größten Seeschiffe auf; längs der Geeste Werften und Drydocks; Auswandererhospitium für 3000 Personen. 1852 hatte B. bereits 5000 E. [⇐661]
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