Karlsorden

[658] Karlsorden, 1) Karls des Heiligen Orden, gestiftet von Karl III. von Monaco 15. März 1858 zur Belohnung des Verdienstes, mit fünf Klassen wie bei der Ehrenlegion. Die Dekoration ist ein goldenes, gekröntes, achtspitziges, weiß emailliertes Kreuz mit roten Rändern und goldenen Kugeln an den Spitzen. Im roten Mittelavers stehen zwei gekreuzte und gekrönte C mit der Umschrift: »Princeps et patria« (»Fürst und Vaterland«), hinten die roten und weißen Rauten mit der Umschrift: »Deo juvante« (»Mit Gottes Beistand«). Durch die Arme zieht sich ein Lorbeer- und Olivenkranz. Auf dem achtstrahligen Silberstern der beiden ersten Klassen liegt das Kreuz. Das Band ist rot und weiß.

2) Karls III. königlicher und ausgezeichneter Orden, span. Orden für Zivil und Militär, gestiftet von Karl III. 19. Sept. 1771 zu Ehren der unbefleckten Empfängnis und zur Belohnung durch Verdienst und Tugend ausgezeichneter spanischer Edelleute, erhielt seine Bestätigung 1772 durch Papst Clemens XIV. und neue Statuten 1804 durch Karl IV. Der Orden hatte 60 Großkreuze und 200 Pensionäre (Ritter) sowie eine unbestimmte Anzahl Überzähliger, welch letztere 18 Jahre, die übrigen 25 Jahre alt und von Adel sein mußten. Der Orden mußte allein getragen werden. Die Großkreuze hatten, wie noch jetzt, den Titel Exzellenz, und die Pensionen betrugen 4000 Realen. Durch das Dekret vom 26. Juli 1847 wurde der Orden in vier Klassen geteilt: Großkreuze, Komture erster und zweiter Klasse und Ritter. Die Zahl der Großkreuze ist auf 120, die der Komture erster Klasse auf 337 fixiert. Beide Klassen tragen einen Stern zum Kreuz. Dieses, ein achteckiges goldenes Kreuz mit Kugeln und goldenen Lilien zwischen den blau emaillierten, weiß geränderten Flügeln, hat in seinem Mittelschild auf dem Avers die auf silberner Sichel stehende Jungfrau, auf dem Revers die Zahl III mit sich ineinander schlingenden C und auf beiden Seiten die Devise: »Virtuti et merito« (»Für Tapferkeit und Verdienst«) als Umschrift. Der Orden hängt an einem Lorbeerkranz und wird an blauem Bande getragen. Der Stern gleicht dem Kreuz, ist aber ohne Kranz. Für Großkreuze besteht eine besondere Ordenstracht und für Galatage auch eine goldene Kette aus Löwen, Türmen und Trophäen. S. Tafel »Orden II«, Fig. 28. Vgl. v. Zoller, Der königl. und ausgezeichnete Orden Karls III. (Frankf. 1888).

3) Karls XIII. Orden, gestiftet 27. Mai 1811 vom König Karl XIII. von Schweden für schwedische Freimaurer vom höchsten Grade, die ihn auch außerhalb der Loge tragen. Der Orden hat nur eine Klasse (Ritter) und zählt 30 Mitglieder, 27 weltliche und 3 geistliche, die zwischen den Kommandeuren und Rittern andrer Orden rangieren. Das Ordenszeichen besteht in einem rubinroten, in Gold gefaßten Kreuz mit der Königskrone, dessen Mittelavers zwei C zeigt, welche die Zahl XIII umschließen, während der Revers ein G in goldenem Dreieck (Freimaurer-Abzeichen) darstellt. Das Kreuz wird an rotem Band um den Hals und dazu seit 1822 ein kleineres Kreuz ohne Krone aus rotem Tuch auf der Brust getragen. Ordenstag ist der 28. Januar, an dem sich das Kapitel versammelt und die Ernennungen vorgenommen werden, worauf nach zwei Monaten der Ritterschlag folgt Das nötige Alter zur Aufnahme ist 36 Jahre. Bedürftige Kinder verstorbener Ritter finden Unterstützung. Vgl. Anjou, Riddare af Konung Carl XIII's orden. 1811–1900 (Stockh. 1900).

4) S. Carlosorden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 658.
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