[157] Klostermann, 1) Rudolf, Rechtsgelehrter, geb. 17. Nov. 1828 zu Wengern in Westfalen, gest. 10. März 1886 in Bonn, wurde 1857 Hilfsarbeiter im Handelsministerium und 1866 Oberbergrat in Bonn. Er habilitierte sich daselbst und ward 1871 zum außerordentlichen Professor ernannt. K. war bei der Redaktion des preußischen Berggesetzes sowie bei den Bewegungen um das Reichspatentgesetz besonders tätig. Von seinen Schriften sind zu nennen: »Das allgemeine Berggesetz für die preußischen Staaten« (Berl. 1866; 5. Aufl., hrsg. von Fürst, 189496); »Das geistige Eigentum« (das. 1867) und als 2. Band dazu: »Die Patentgesetzgebung aller Länder, nebst den Gesetzen über Musterschutz und Markenschutz« (das. 1869, 2. Aufl. 1876); »Lehrbuch des preußischen Bergrechts« (das. 1871); »Das Urheberrecht an Schrift- und Kunstwerken« (das. 1876); »Das Patentgesetz für das Deutsche Reich vom 25. Mai 1877« (das. 1877); »Das englische Patent-, Muster- und Markenschutzgesetz vom 25. August 1883« (Jena 1884).
2) August, prot. Theolog, geb. 16. Mai 1837 in Steinhude (Schaumburg-Lippe), war seit 1859 Lehrer in Bückeburg, wurde 1864 Repetent, darauf Privatdozent der Theologie in Göttingen und 1868 ordentlicher Professor in Kiel. Er schrieb unter anderm: »Das Markus-Evangelium nach seinem Quellenwerk für die evangelische Geschichte« (Götting. 1867); »Untersuchungen zur alttestamentlichen Theologie« (Gotha 1868); »Korrekturen zur bisherigen Erklärung des Römerbriefs« (das. 1881); »Probleme im Aposteltext, neu erörtert« (das. 1883); »Die Bücher Samuels und der Könige« (Nördl. 1887); »Zur Theorie der biblischen Weissagung und zur Charakteristik des Hebräerbriefes« (das. 1889); »Der Pentateuch« (Leipz. 1893); »Geschichte des Volkes Israel bis zur Restauration unter Esra und Nehemia« (Münch. 1896); »Ein diplomatischer Briefwechsel aus dem 2. Jahrtausend v. Chr.« (Leipz. 1902).