[329] Legros (spr. lögró), 1) Pierre, franz. Bildhauer, geb. 1656 in Paris, gest. 1719 in Rom, gewann als Zögling der Pariser Akademie mit einem Relief, das den mit seiner Familie in die Arche einziehenden Noah darstellte, den ersten Preis für Skulptur und ging darauf als Pensionär nach Rom. Nach Paris zurückgekehrt, erhielt er vielfältige Beschäftigung für die Gärten der Tuilerien und von Versailles. Da er aber in seiner Heimat weniger Beifall fand als in Rom, kehrte er dahin zurück. L. war namentlich in der technischen Behandlung Meister; doch lassen seine Werke edle Einfachheit und Naturwahrheit vermissen. Zu seinen besten Werken gehören: der Triumph der Religion, auf dem Hauptaltar der Jesuitenkirche in Rom; die Verklärung des heil. Ludwig von Gonzaga, im Collegio Romano (Relief); die Statue des heil. Stanislaus Kostka auf dem Sterbebett; die Kolossalstatue des heil. Dominikus, in der Peterskirche; die Apostel Thomas und Bartholomäus, in der Kirche San Giovanni im Lateran.
2) Alphonse, franz. Maler und Radierer, geb. 8. Mai 1837 in Dijon, bildete sich im Atelier von Cambon in Paris, dann bei Lecoq de Boisbaudran und bereiste längere Zeit Spanien, von wo er Motive zu zahlreichen Bildern mitbrachte. 1866 ließ er sich in London nieder, wo er später Professor am University College und South Kensington Museum wurde. Nachdem er 1857 mit dem Porträt seines Vaters debütiert hatte, folgten: Angelus (1859), das Votivbild (Museum in Dijon), die Steinigung des Stephanus (Galerie in Avranches), Mönche im Gebet, die Ehrenerklärung (Museum des Luxembourg), die Pilgerfahrt (Galerie in Liverpool), ein spanisches Kloster, die Einsegnung des Meeres (1873), die Taufe, der Kesselflicker, die Mädchenschule, das arme Tal, Pietà. Von seinen Radierungen sind hervorzuheben: der Mönch mit der Fackel, der Tod des heil. Franziskus, das Bildnis von Thomas Carlyle, der Holzhauer, die Pestkranken. Er hat sich auch in der Bildhauerkunst versucht. Vgl. Bénédite, Alphonse L. (Par. 1901).