[492] Lewin, 1) Georg Richard, Mediziner, geb. 25. April 1820 in Sondershausen, gest. 2. Nov. 1896 in Berlin, studierte in Berlin, Halle, Leipzig, Heidelberg, Wien und Paris, habilitierte sich 1853 in Berlin, ward 1863 Direktor der Abteilung für syphilitische und Hautkrankheiten an der Charité und 1868 außerordentlicher Professor für Dermatologie und Syphilis. Lewins wissenschaftliche und praktische Tätigkeit erstreckte sich vornehmlich auf das Gebiet der Kehlkopfkrankheiten und der Syphilis. Erstere behandelte er durch Inhalationen zerstäubter Flüssigkeiten, und für letztere führte er die subkutanen Injektionen von Quecksilberchlorid ein. Auch zeigte er die Gefahr einer Verunreinigung der Milch durch eine bisher unbekannte Krankheit der Melke. Er schrieb: »Die Inhalationstherapie in Krankheiten der Respirationsorgane« (2. Aufl., Berl. 1865); »Die Behandlung der Syphilis durch subkutane Sublimatinjektionen« (das. 1869); »Die Sklerodermie« (mit Heller, das. 1895).
2) Louis, Toxikolog, geb. 9. Nov. 1850 in Tuchel (Westpreußen), studierte seit 1871 in Berlin und München, wurde Assistent am Pharmakologischen Institut in Berlin und habilitierte sich 1881 als Privatdozent für Pharmakologie und Toxikologie. 1894 wurde er zum Professor ernannt. Er lieferte zahlreiche Untersuchungen über einzelne Substanzen, über die Beziehungen zwischen Blase und Harnleiter, Resorption körperfremder Stoffe aus der Blase, über natürliche Immunität etc., und schrieb: »Die Nebenwirkungen der Arzneimittel« (3. Aufl., Berl. 1899); »Lehrbuch der Toxikologie« (2. Aufl., Wien 1897); »über Piper methysticum (Kawa-Kawa)« (Berl. 1886); »über Areca, Catechu, Chavica Betle und das Betelkauen« (Stuttg. 1883); »Die Pfeilgifte« (Berl. 1894); »Die Fruchtabtreibung durch Gifte und andre Mittel« (2. Aufl., das. 1904); »Die Wirkungen von Arzneimitteln und Giften auf das Auge« mit Guillery (Bd. 1, das. 1905).