[687] Schaller, 1) Johann, Bildhauer, Bruder des Historienmalers Anton S. (geb. 1772 in Wien, gest. 1844), geb. 1777 in Wien, gest. daselbst 16. Febr. 1842, ging 1812 als Pensionär nach Rom, wo er bis 1823 blieb und die Gruppe Bellerophon und die Chimära (Hofmuseum in Wien) modellierte. 1823 wurde er Akademieprofessor. Er schuf ferner die Statue A. Hofers in der Hofkirche zu Innsbruck (183133), die Statue Kaiser Franz' I. zu Stanislau in Galizien (1837), die Büsten Franz' I. und Metternichs für die Walhalla.
2) Ludwig, Bildhauer, geb. 10. Okt. 1804 in Wien, gest. 29. April 1865 in München, Sohn von Anton S., kam 1828 in das Atelier Leebs in München und dann zu Schwanthaler, bei dem er bis 1831 blieb. Aus dieser Zeit stammen eine Gruppe: die Gestirne, eine Psyche und eine Porträtbüste der Königin Therese. Dann modellierte er die Reliefs aus dem Leben Jan van Eycks, H. Holbeins und Albr. Dürers in der Pinakothek und Prometheus und Pheidias für die Nischen der Glyptothek. 183547 folgten die Giebelgruppe und der Fries des Nationalmuseums in Pest, 1848 das Herderdenkmal in Weimar.
3) Julius, Philosoph, geb. 13. Juni 1810 in Magdeburg, gest. 21. Juni 1868 im Asyl Karlsfeld, studierte in Halle erst Theologie, dann Philosophie, habilitierte sich daselbst 1834 für Philosophie und ward 1838 zum außerordentlichen Professor ernannt. Von seinen durch Hegel und insbes. dessen Schüler Rosenkranz angeregten Schriften seien erwähnt: »Die Philosophie unsrer Zeit« (Leipz. 1837); »Der historische Christus und die Philosophie« (das. 1838, Kritik der Grundidee von Strauß' »Leben Jesu«); »Geschichte der Naturphilosophie von Bacon bis auf unsre Zeit« (Leipz. u. Halle 184146, 2 Bde.); »Darstellung und Kritik der Philosophie Ludwig Feuerbachs« (Leipz. 1847); »Briefe über Humboldts Kosmos« (das. 1850, 2. Aufl. 1856); »Leib und Seele« (Weim. 1855, 3. Aufl. 1858). Er nahm eine Mittelstellung zwischen der Linken und Rechten der Hegelschen Schule ein.