Dorn [2]

[268] Dorn, 1) Joseph, geb. 1759 in Kratz-Sambach bei Pommersfelden, Genremaler u. Bilderrestaurateur, ausgezeichnet durch seine Nachahmungen von Gerard Dow, Mieris, Denner etc. Seit 1786 lebte er in Bamberg. Seine Copien alter Gemälde sind so täuschend, daß sie ihm einmal eine gerichtliche Untersuchung zugezogen, weil man eins für das in Dresden entwendete Original hielt. Er erfand mit seinem Bruder, 2) Kaspar, die Kunst wieder, Gold auf Pergament so aufzulegen, daß es das Glätten u. Malen aushält. 3) Anton, geb. 1769 in Bamberg; Medicinalrath, Professor u. Director des medicinischen Comité, auch der landärztlichen Schule daselbst; er schr. u.a.: Gerichtliche Arzneiwissenschaft, Augsb. 1813; Recepttaschenbuch, Bamb. 1819. 4) J. F., preußischer Fabriken-Commissionsrath, verdient um Branntweinbrennerei u. neue zweckmäßige, von ihm erfundene Brenngeräthe, auch um die flache Dachdeckung (s.u. Dach II. F) e) etc.; er schr.: Zwei neue Branntweingeräthe, Berl. 1819; Anleitung[268] zur Kenntniß u. Beurtheilung der wichtigsten Operationen der Bierbrauerei u. Branntweinbrennerei, ebd. 1820, 3. Aufl. 1833; Anleitung zur Ausführung der neuen flachen Dachdeckung; Anlegung künstlicher Lustwege etc., ebd. 1835, 3. Aufl. 1838. 5) Heinrich Ludwig Egmont, geb. 1804 in Königsberg, bildete sich bes. in Berlin unter Berger u. Klein für die Composition, wurde 1827 Lehrer der Musik in Frankfurt, kam 1826 als Musikdirector an das Theater nach Königsberg u. 1829 nach Leipzig, 1833 als Cantor nach Riga, wo er seit 1835 das Theaterorchester dirigirte, 1843 nach Köln als Concertdirigent, gründete hier die Rheinische Musikschule u. ging 1849 als Capellmeister nach Berlin, wo seine Oper, Die Nibelungen, 1854 einen großen Erfolg hatte; er setzte u.a. die Opern: Die Rolandsknappen; Die Bettlerin; Abu Kara (von Bechstein); Artaxerxes u. der Schöffe von Paris (1838); Die Nibelungen (1854). 6) Joh. Albrecht Bernhard, geb. 1805 in Scheuerfeld (Sachsen-Koburg), studirte in Halle u. Leipzig Theologie u. Orientalische Sprachen, wurde 1825 an letzterer Universität Privatdocent, 1826 Professor der Morgenländischen Sprachen in Charkow, 1835 Professor der Asiatischen Geschichte u. Geographie in Petersburg u. 1843 Oberbibliothekar der kaiserlichen Bibliothek; ist. auch Director des Asiatischen Museums; er schr.: Über die Sprache der Afghanen, Petersb. 1840; Das Asiatische Museum der kaiserlichen Akademie, ebd. 1846; Catalogue des manuscripts et xylographes orient., ebd. 1852; gab heraus: A Chrestomathy of the Pushtu, Petersb. 1847; Sehir-ed-din, Geschichte von Tabaristan etc., ebd. 1850, 2 Bde., u. Chondemirs Geschichte von Tabaristan, ebd. 1850, beide mit deutscher Übersetzung; übersetzte auch Neamet-Ullahs Geschichte der Afghanen englisch, Lond. 1829, 2 Bde.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 268-269.
Lizenz:
Faksimiles:
268 | 269
Kategorien: