Gans [3]

[917] Gans, 1) Johann, Jesuit, geb. 1591 in Würzburg, Beichtvater Kaiser Ferdinands III.; st. 1662 in Wien u. schr. u.a.: Arboretum genealogicum (über die Nachkommen Rudolfs von Österreich), Köln 1630 u. 1638, Fol. 2) Salomon Philipp, geb. 1788 in Zelle, war Advocat daselbst u. Procurator an der Justizkanzlei, Vertheidiger der des Hochverraths angeklagten Osteroder u. Göttinger; er st. 1843 u. schr.: Vom Verbrechen des Kindermords, Hannov. 1824; Von dem Amte der Fürsprecher vor Gericht, ebd. 1826, 2. Aufl. 1827; Kritische Beleuchtung des Entwurfs eines Strafgesetzbuchs für das Königreich Hannover, ebd. 1827–28, 2 Bde.; Entwurf einer Criminalproceßordnung für das Königreich Hannover, Gött. 1830; Über Verarmung der Städte u. des Landmanns, Braunschw. 1831 u.a. 3) Eduard, geb. 22. März 1798 in Berlin, studirte Rechtswissenschaft in Berlin, Göttingen u. Heidelberg u. schloß sich der von Hegel begründeten philosophischen Schule an. Seit 1826 Professor in Berlin, trat er an die Spitze der Opposition gegen die herrschende historische Schule, deren Hauptführer Savigny er heftig angriff. Seine umfassenden Kenntnisse des Rechts erweiterte er seit 1830 auf wiederholten Reisen in Deutschland, Frankreich u. England. Er st. 5. Mai 1839 u. schr.: Scholien zum Gajus, Berl. 1820; Das Erbrecht in weltgeschichtlicher Entwickelung, ebd. 1824–35, 4 Bde.; System des römischen Civilrechts, ebd. 1827; Vorlesungen über die Geschichte der letzten 50 Jahre, in Raumers historischem Taschenbuche 1833–1834; Vermischte Schriften, Berl. 1834, 2 Bde.; Rückblicke auf Personen u. Zustände in Paris, ebd. 1836; Über die Grundlage des Besitzes, ebd. 1839. Auch gab er Hegels Vorlesungen über Philosophie der Geschichte, 1837, heraus u. begründete die Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik.