[37] Rembrandt van Rijn (spr. Rein), Paul (von welchem Vornamen jedoch seine Zeitgenossen u. ältere Schriftsteller nichts wissen), geb. 15. Juni 1606 auf einer Mühle bei Leyden, kam als Knabe zum Maler I. von Swanenburg u. nach drei Jahren zu Peter Lastman in Amsterdam, kehrte dann nach der Heimath zurück u. arbeitete dort nach aller Gemeinheit der ihn umgebenden Natur. Um 1628 legte er sich auf die Ätzkunst, zog 1630 nach Amsterdam, datirte jedoch mehre seiner Blätter, aus einem Künstlerkunstgriff, aus Venedig u. st. 8. Octbr. 1669 in Amsterdam, wo im Mai 1852 sein Standbild aufgestellt wurde. Obgleich er unter gemeinen Leuten lebte u. nur dort sich wohlbefand, ist R. doch einer der ausgezeichnetsten, aber bizarrsten niederländischen Maler. Ohne daß seine Darstellungen in die Wahrheit der Erzählung, od. eine poetische Auffassung eingehen, interessiren sie doch durch den ganz originellen Vortrag. Seine Hauptstärke ist das Portrait u. seine Eigenthümlichkeit in der Beleuchtung, welche er meistentheils geschlossen u. von oben nahm. Seine Gestalten runden sich bis zur Täuschung; schöne Zeichnung kennt er kaum, strenge gar nicht. Der Farbenauftrag ist keck u. leicht, aber im braunen Ton gehalten, seine schönsten Bildnisse haben indeß einen hellen, farbigen u. unübertrefflich wahren Ton. Er war eben so geschickt u. fruchtbar im Radiren, als im Malen. Gewinnsüchtig bis zum Schmutzigen, erlaubte er sich bes. mit seinen Blättern, deren Zahl sich auf 341 beläuft, mehre Täuschungen. Seine vorzüglichsten Werke findet man in Amsterdam (bes. das Schützenfest) u. im Haag (bes. Simeon u. die Anatomie). Verzeichnisse von R-s Gemälden im 7. Bd. von Smiths Catalogue raisonné, Lond. 1836, u. in Rathgebers Annalen der niederländischen Malerei, Gotha 1844; Verzeichnisse von R-s Radirungen sind der französische Katalog von Gersaint mit Zusätzen von A. Bartsch, Wien 1797, u. mit den Zusätzen von de Claussin, Par. 1822 u. 1828. Vgl. Scheltema, Redevoering over het leven van R., Amsterdam 1853.