Schorn

[393] Schorn, 1) Johann Karl Ludwig von S., geb. 9. Juni 1793 zu Castell in Franken, studirte Theologie in Erlangen, beschäftigte sich aber vorzüglich mit Kunstgeschichte; nach Aufhebung der Lehranstalt zu Castell, in welche er als Lehrer eingetreten war, ging er 1816 nach München, 1819 nach Dresden u. 1820 nach Stuttgart, wo er die Redaction des Kunstblattes zum Morgenblatt übernahm; 1822–23 machte er eine Reise nach Italien u. Frankreich (von deren Beschreibung ein Abschnitt in Thiersch Reisen, 1. Bd., 1826 erschien), wurde 1826 Professor der Kunstgeschichte u. der Ästhetik an der Akademie u. der Universität in München u. 1833 Hofrath u. Director des Kunstinstituts in Weimar; 1839 wurde er geadelt u. erhielt das Prädicat als Geheimer Hofrath u.st. 17. Febr. 1842. Er schr.: Über die Studien der griechischen Künstler, Heidelb. 1819; Beschreibung der Glyptothek in München, 1830; Umriß einer Theorie der Bildenden Künste, Stuttg. 1835; Über altdeutsche Sculptur, Erf. 1839; übersetzte Vasari (s.d.) u. setzte H. W. Tischbeins u. Ch. G. Heyne's Homer nach Antiken, Stuttg. o. I., vom 7.–9. Hefte fort. 2) Karl, Neffe des Vor., geb. 1803 in Düsseldorf, Maler; war zuerst Schüler von Cornelius, ging dann nach Paris, von da zu Wach nach Berlin, 1841 nach Rom u. kam dann nach München, wo er 1843.– 1845 für den König von Preußen ein großes Ölgemälde, die Wiedertäufer, ausführte; 1847 wurde er Professor der Historienmalerei an der Kunstakademie u.st. 7. Octbr. 1859.[393]

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 393-394.
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