1. Bring' Puppen mit, willst du mit Puppen spielen.
2. Jeder hält seine Puppe für die schönste.
Holl.: Elk dunkt zijn popje 't schoonst. (Harrebomée, II, 194a.)
3. Jeder hat seine Puppe, mit der er spielt.
Holl.: Elk heeft zijn popje, daar hij meê speelt. (Harrebomée, II, 194a.)
4. Jeder kleidet seine Puppe, wie es ihm gefällt.
Holl.: Elk kleedt zijne pop naar zijn fatsoen. (Harrebomée, II, 194a.)
5. Jeder spielt mit seiner (liebkost seine) Puppe nach seiner Weise.
Holl.: Elk huldigt zijn popje op zijne manier. (Harrebomée, II, 194a.)
*6. Das geht bis an (über) die Puppen. (Berlin.)
Die Redensart rührt von den Sandsteinfiguren am sogenannten Grossen Stern im Thiergarten zu Berlin, welche früher dort standen und bezog sich lediglich auf die Entfernung. Fuhr man, so kam diese nicht in Betracht. Beim Gehen wurde sie als beträchtlich bezeichnet und bald auf andere Entfernungen übertragen, später in der jetzigen Bedeutung gebraucht. In älter er Zeit wurden jene Figuren Puppen genannt. In einer handschriftlichen Mittheilung eines geborenen Berliners (Dr. W. Führböter, gestorben 13. Febr. 1872 in Hirschberg), der aber seit 40 Jahren seine Vaterstadt und die Puppen nicht mehr gesehen hat, heisst es: »Von Berlin nach Charlottenburg führt durch den Thiergarten eine Chaussee.« Etwas über der Hälfte des Wegs befindet sich ein mit Bänken besetzter runder Platz, der jetzt unter dem Namen »der grosse Stern« bekannt ist, die der[1426] bekannte Architekt Freiherr von Knobelsdorff mit französischen Hecken umgab und an deren acht einmündenden Alleen er mythologische Statuen aufstellte, die man, ich weiss nicht aus welchem Grunde, Puppen nannte. »In den Sonnabenden macht der Berliner gern einen Spaziergang bis nach den ›Puppen‹, und, reichen die Kräfte, auch noch weiter, darüber hinaus.« Kehrte er ermüdet zurück, so klagte er, er sei noch hinter den Puppen gewesen. Wollte man nun im geselligen Verkehr etwas räumlich oder geistig Fernliegendes bezeichnen; so sagte man: Das geht ja hinter oder über die Puppen (hinaus). – Seit Aufstellung der Marmorstatuen auf der Schlossbrücke zu Berlin, die vom Volke auch Puppen genannt werden, hat man von der alten Redensart noch eine andere Anwendung gemacht. Man nahm bekanntlich an der ungewohnten Aufstellung der nackten Figuren Anstoss. Ging nun ein Mädchen sehr frei gekleidet, so hiess es, das geht noch über die Puppen. (Büchmann, 6. Aufl., 231.)
*7. Die Puppen sind im Tanzen.
Es geht durcheinander.
Holl.: De poppe zijn on 't danse. (Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit, 228.)
*8. Enn Poppe, womit he spält, will de Minsch hebben. – Volksbote, X.
*9. Jetzt sind de Poppen am Dangsen. (Bedburg.)
Um den (übeln) Ausgang einer Angelegenheit oder die Entwickelung derselben eigentlich oder ironisch zu bezeichnen, wozu für die verschiedenen Fälle dieser Art auch folgende sinnverwandte Redensarten gebraucht werden: Nu ess der Bock fett. Jetz ess et Füer om Dâch. Jetz kratz hä sich henge de Uhren. Et ess im an der Box hangn blevven. Nu ess et Drîten am Dokter un et lecken am Apetheker.
*10. Nu häff wi de Puppen am danssen. (Recklinghausen.) – Firmenich, I, 373, 7.
Da haben wir's, jetzt ist's so weit. Die Sache ist im Gange.
Holl.: De poeppe zijn en 't danse. (Mone, Anzeiger, 1836, S. 228: Antwerpener Redensarten.)
*11. Sie ist eine Puppe.
Holl.: Zij is eene regte pop. (Harrebomée, II, 194b.)