Schöne (die)

1. Der schönen dück ist armer Leut vnglück. Petri, II, 106.


2. Die schön der keuschheit schaden thut, von schön wird ihr nicht wohl behut.Töppen, 88.


[318] 3. Die Schön' ist keusch, aber die Hässliche eilt mit der Geiss auf den Markt.Eiselein, 202.


4. Die schöne fürdert heymlich.Franck, I, 58b.

Lat.: Formosa facies, mota commendatio est. (Franck I, 68b.)


5. Eine Schöne ins Bett, eine Reiche in die Küche.

Holl.: Met eene mooije vrijen, met eene rijke trouwen. (Harrebomée, II, 101b.)


6. Es hilfft kein schöne am weibsbild, wenn sie vnkeusch frech vnd wild.Henisch, 378, 41.


7. Keine Schöne ohne Kreuz, keine Hässliche ohne Reiz.

Kreuz hat hier die Bedeutung von Fehler, Mängel; ein Kreuz bei etwas machen, ein nachtheiliges Denkmal setzen.

8. Schöne betreugt manchen Mann.Mathesy, 375b.


9. Schöne ist ein verdeckt Vnflat.Petri, II, 531.


10. Schöne ohn Verstand schafft nicht viel guts im Land.Petri, II, 531.


11. Schöne vnnd Keuschheit sind selten beieinander.Lehmann, II, 567, 42.

»Gar selten das gesehen wirt, das schöne mit keuschheit sey geziert.«

Lat.: Esse solet raro pulchra pudica caro. (Loci comm., 67.)


12. Schöne wehret nicht lang.Petri, II, 532.

Böhm.: Krása-řása. – V kráse stálosti není. (Čelakovský, 303.)

Lat.: Cito pereunt flores. (Seybold, 76.)


13. Von der Schöne isset man nicht viel.Petri, II, 580; Mathesy, 161b.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876, Sp. 318-319.
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