1. Tanzen die Wanzen, spielen die Grillen. (Jüd.-deutsch. Brody.)
Schlechte Musikanten, schlechte Tänzer.
2. Wanzen und schlechte Menschen muss man mit scharfen Mitteln vertreiben.
3. Wenn das nicht gut für die Wanzen ist, sagte der Bauer, als sein Haus brannte.
4. Wenn das nicht gut vor die Wanzen ist, so weiss ich nicht, was besser ist.
In Ostpreussen: Wenn dat nich got för de Wansker öss, denn wêt öck nich wat beter öss. (Frischbier2, 3972.) Diese Redensart wird auf einen Edelmann im Kreise Beherd zurückgeführt, der sich in seiner polnischen Wirthschaft vor dem Ungeziefer nicht anders zu helfen wusste, als dass er Haus und Hof niederbrannte. Bei Peik (196-197): »Wenn dat nich gôd für de Wandlüse is, dann wêt ik nich, wat beter is, hâr de Kêrl seggt, und harr dat Hûs anstäken.«
Holl.: Als dat niet goed voor de wandluis is, dan weet ik niet, wat beter is, speelde en zong de muzikant, en zijn huis stond in den brand. (Harrebomée, II, 435a.)
5. Wenn das nit gut für die Wanzen ist, so wêss ich nit, was gut wär', sagte der Berliner, als er hörte, dass die Spanier die Klöster sammt Mönchen und Nonnen verbrennen. – Klosterspiegel, 42, 7.
6. Wo Wanzen sind, da kriechen Wanzen zu.
*7. Die sind wie die Wanzen.
Von Leuten, die man nicht los werden kann.
*8. Die Wanzen sollen mich fressen, wenn es nicht wahr ist. (Pennsylvanien.)
Das sehr reich an Wanzen ist.
*9. Er ist wie die Wanzen, er riecht übel und ist schwer fortzubringen.
Die Römer hatten aus der Insektenwelt nur wenig Schmähwörter entlehnt. In der Casina des Plautus nennt Cleostrata ihren der Untreue verdächtigen Mann eine »graue Mücke« (cana culex); und Horaz den ihm aufsätzigen Recensenten Pantilius »eine Wanze« (cimex). (Vgl. Röm. Schimpfwörter in Ausland, 1861, Nr. 8.)
*10. Wenn das nicht gut für die Wanzen ist! – Simrock, 11182.
Als in Berlin Feuer in einem Dirnenhause auskam und die erschreckten Bewohnerinnen zu den Fenstern hinaussprangen, sagte ein Eckensteher: »Wenn det nig gut vor de Wanzen is, denn weess ick nit, wat besser is.« In scherzhafter Weise von jedem starken Mittel. (Trachsel, 63; Schlingmann, 807.)
11. Wanzen sind zehnmal schwerer zu vertreiben als Ratten, aber Pfaffen hundertmal schwerer als Wanzen. – Gartenlaube, 1863, 83a.
*12. Er hört die Wanzen hüssen (husten), die Flöh niesen ün die Läus farzen.
In dem Sinne von: Er hört das Gras wachsen.