Rabener

[615] Rabener (Gottlieb Wilh.), deutscher Satiriker, ein Zeitgenosse und Freund von Gellert, war der Sohn eines wohlhabenden Rechtsgelehrten und wurde 1714 auf seines Vaters Rittergute Wachau bei Leipzig geboren. Seine wissenschaftliche Bildung erhielt er auf der Landschule zu Meißen und der Universität Leipzig, wo er die Rechte studirte, dann beim Steuerwesen seit 1741 angestellt wurde und 1771 in Dresden als Steuerrath starb.. Seine lebhaften amtlichen Geschäfte, welche ihm namentlich in der trüben Zeit des siebenjährigen Krieges Gelegenheit gaben, seine treue Anhänglichkeit an Fürst und Vaterland zu beweisen, beeinträchtigten seine früh gefaßte Neigung zu den schönen Wissenschaften keineswegs. Als Schriftsteller widmete er sich vorzugsweise der satirischen Gattung, ließ aber dabei alle Persönlichkeiten und für heilig und durch alten Brauch ehrwürdig gehaltene Dinge ganz aus dem Spiele und behandelte seinen Stoff mit unverwüstlich heiterer Laune und vielem Witze. Auch Leichtigkeit und Reinheit der Schreibart zeichnet seine Werke aus, die aber dadurch an allgemeinem Interesse viel verloren haben, daß R. meist vorübergehende Thorheiten und überhaupt mehr das Äußere auffaßte. Seine ersten Aufsätze wurden seit 1741 in Zeitschriften gedruckt, später gesammelt und nach R.'s Tode besorgte C. F. Weiße eine neue Ausgabe der Schriften desselben (6 Bde., Lpz. 1777).

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 615.
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