Hamssad Beg

[920] Hamssad Beg, lesghischer Häuptling, geb. zu Chozatl in Awar, zeichnete sich früh unter den Dscharnen im Kampfe gegen die Russen aus, wurde mit seinem Bruder Murad Beg vom Generallieutenant Rosen 1829 während einer Unterredung gefangen u. nach Tiflis geschickt, aber auf Befehl des russischen Kaisers freigelassen. Er stellte sich nun wieder an die Spitze der Lesghier in den Wäldern von Tschunkeskan u. beunruhigte die Russen fortwährend. Nach dem Tode Kasi Mollahs 1832 stellte sich H. B. als zweiter Murschid an die Spitze der Bewegung im Kaukasus, wo er zunächst 1633 mit dem, auf H-s wachsende Macht eifersüchtigen Schamchalt, Abu Müssellim, in Krieg gerieth u. diesen besiegte; dann sammelte er im Frühjahr 183412,000 Mann u. marschirte nach Chnusak, das er erstürmte u. Bachu Beg u. dessen Leute, als russisch Gesinnte, niederstieß, worauf er Herrscher von Awar wurde u. seine Residenz in Chnusak nahm. Hier aber kam es zu einer Verschworung gegen ihn u. er wurde in der Moschee ermordet. Nach ihm trat Schamil als dritter Murschid an die Spitze der Lesghier, s. Tscherkessenkrieg.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 920.
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