[633] Hurter, Friedrich Emanuel v. H., geb. 19. März 1787 in Schaffhausen, studirte seit 1804 Theologie in Göttingen u. wurde Antistes u. Dekan in Schaffhausen; sein vertrautes Verhältniß mit eifrigen Ultramentanen, wie Görres u. Jarke, die Verherrlichung des mittelalterlichen Kirchenthums u. des Papstthums, die unverholen ausgesprochene Freude über die Huldigungen, welche ihm von den Katholischen auf einer. Reise nach Baiern u. Österreich gebracht worden waren, brachten ihn in den Geruch des Kryptokatholicismus u. veranlaßten seine Collegen in Schaffhausen, ihn um eine Erklärung über seine Stellung zur Reformirten Kirche zu ersuchen. Da diese Erklärung Gegenstand eines heftigen Streites wurde, so legte H. 1841 seine Stelle nieder, trat in Rom im Juni 1844 förmlich zur Katholischen Kirche über u. wurde österreichischer Reichshistoriograph in Wien; 1849 wurde er plötzlich seines Amtes entsetzt u. des Landes verwiesen, weil er verdächtig war, in politischen Verbindungen eigener Natur zu stehen; indeß wurde dem Ausweisungsbefehl weiter keine Folge gegeben; im Sommer 1852 trat er als Reichshistoriograph wieder in Amtsthätigkeit u. wurde im Nov. 1852 in den Adelstand erhoben. Er schr.: Geschichte des Papstes Innocenz III. u. seiner Zeitgenossen, Hamb. 183442, 4 Bde.; Antistes H. u. seine sogenannten Amtsbrüder, Schaffh. 1840; Die Befeindung der katholischen Kirche in der Schweiz, ebd. 1840; Nachträge dazu, 1843; Ausflug nach Wien u. Presburg, ebd. 1840, 2 Bde.; Denkwürdigkeiten aus dem letzten Decennium des 18. Jahrh., ebd. 1840; Kleinere Schriften, 1844, 1. Bd.; Geburt u. Wiedergeburt, Erinnerungen aus meinem Leben, 1845, 3 Bde., 2. A. 1846 f.; Geschichte des Kaisers Ferdinand II., ebd. 1850 f., 4 Bde.; Philipp Lang, Kammerdiener Rudolfs II., ebd. 1851. Er gab früher mit Franz H., seinem Bruder, den schweizerischen Correspondenten heraus.