[801] Salōna, 1) (Salonä, a. Geogr.), Hauptstadt von Dalmatien an dem noch jetzt genannten Meerbusen von S., mit Hafen. In den Dalmatischen Kriegen besetzten die Römer S. als einen strategisch wichtigen Punkt u. vergrößerten den Hafen zur prächtigen Stadt, so daß die Vorstädte bis zu dem Bergpasse Klissura reichten; im Bürgerkrieg vertheidigte sie sich mit Glück gegen Octavius, den Feldherrn des Pompejus. Augustus erhob sie zur Colonie (Colonia Julia Martia). Hier war auch ein Conventus juridicus u. Diocletians Palast, wo dieser Kaiser sich aufhielt, nachdem er die Regierung niedergelegt hatte. Viel litt S. in den Gothischen Kriegen u. wurde 639 u. 641 von den Avaren zerstört, worauf die Bewohner nach Spalatum übersiedelten; j. Spalatro. Im 17. Jahrh. fand man noch Ruinen von Amphitheatern, Tempeln etc. 1846 u. 1850 wurden wieder viele Überreste der alten Stadt aufgedeckt, welche in Mauern mit Thürmen, einem Theater, Amphitheater, Aquäducten, Grabstätten, einem altchristlichen Baptisterium, den Resten einer Basilica, cyklopischen Mauern etc. bestehen. Die hier gefundenen Alterthümer sind zum Theil in Spalatro aufgestellt. Vgl. Adam, Ruins of the palace of the emp. Diocletian at Spalatro, Lond. 1764; Carrara, Die Ausgrabungen von S., Lpz. 1854. 2) (Parnassis, n. Geogr.), Eparchie in der griechischen Nomarchie Phthiotis u. Phokis; 3) das alte Amphissa, befestigte Hauptstadt darin, am Fuße des Liakura u. am Ausgange der Krissäischen Ebene (s.u. Krissa); Sitz eines Bischofs, hat 2 hellenische Schulen, 1 Gemeindeschule u. ein Friedensgericht; 4000 Ew. Südöstlich von der Stadt Ruinen hellenischer Mauern u. Gräber. Im Sept. 1827 fand ein zurückgeschlagener Angriff der Griechen auf S. statt.