Streckfuß [2]

[916] Streckfuß, Adolf Friedrich Karl, geb. 20. Sept. 1779 in Gera, studirte 1797–1800 in Leipzig Jurisprudenz, wurde 1800 beim Justizamte in Dresden angestellt, 1801 aber bei einem Oheim in Triest Hofmeister; er ging 1803 als Hofmeister nach Wien u. lebte von 1805–6 daselbst ohne feste Anstellung; 1806 kehrte er nach Sachsen zurück, prakticirte als Advocat u. wurde 1807 Secretär bei der Stiftsregierung in Zeitz, 1812 Geheimer Secretär in Dresden, 1813 Geheimer Referendar u. arbeitete in der Finanzabtheilung des russischen u. dann preußischen Gouvernements in Dresden; 1815 wurde er erster Rath der Regierung in Merseburg, 1819 Geheimer Oberregierungsrath u. Vortragender Rath bei dem Ministerium des Innern in Berlin u. 1840 Mitglied des Staatsrathes; er nahm 1843 seinen Abschied, lebte nachher in Zeitz u. st. 26. Juli 1844 in Berlin auf der Durchreise. Er schr.: Ruth (Gedicht), Wien 1805; Altimon u. Zomira, Lpz. 1808; Gedichte, Wien 1811, 2. Aufl. Lpz. 1823; Erzählungen, Dresd. 1813, Berl. 1830; Über die preußische Städteordnung, Berl. 1828; Neuere Dichtungen, Halle 1834; Torquato Tassos Leben etc., Berl. 1840; übersetzte Ariosts Rasenden Roland, 5 Bde., Halle 1818–1820, 2. A. 1840; Tassos Befreites Jerusalem, Lpz. 1822, 2 Bde., 4. A. 1847; Dantes Hölle, Fegefeuer u. Paradies, Halle 1824–26, 3 Bde., 3. A. 1841; Manzoni's Adelgis, Berl. 1827.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 916.
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