1. Die an der Donau sehen nach dem Schwarzen Meer, und die am Schwarzen Meer schauen nach der Donau her.
Wer daheim ist, sehnt sich in die Ferne, weil jeder glaubt, es sei dort besser, bis man sich von seinem Irrthum überzeugt hat, und man sagt: Ost, West, daheim das Best'. (S. ⇒ Moskau.)
2. Die Donau ist aller wasser gnaden frau; der Rhein mag ihr mann mit ehren seyn. – Pistor., V, 16.
In den Sprichwörtern der Deutschen hat der Rhein die Hauptrolle; in ihnen gilt er auch als aller ⇒ Wasser (s.d.) König, und die Donau ist nur seine Gemahlin, während sie dagegen in den Sprichwörtern der Slowenen in Ehren stellt. Wie wir Wasser in den Rhein, so tragen sie es in die Donau oder in die Drau und Sau. Und die Bulgaren sagen sprichwörtlich: Gib der Donau den Lom, und sie will auch die Kare. – Die Donau hat nicht blos Wasser, sondern auch Kaviar. – Es kann einer auf der Donau geschickt fahren, der auf dem Meere untergeht. (Altmann IV.)
3. Donau und Rhein fliessen nicht zusammen. – Eiselein, 122; Simrock, 1652; Reinsberg V, 78.
Zur Bezeichnung der Unmöglichkeit.
4. Ueber der Donau wohnen auch Leut'.
5. Wer an der Donau steht, vergisst wie daheim der Wind geweht.
Aehnlich sagen die Polen: Bist du nach der Donau gereist, so denkst du nicht mehr an die Heimat. (Reinsberg VI, 69.)
*6. Die Donau ist noch nicht verbrannt. – Simrock, 1653.
*7. Die Donau wird eher zurücklaufen.
*8. Eher will ich in die Donau springen. – Eiselein, 122; Reinsberg V, 78.
Letztes Mittel, um irgendeinem drohenden Uebel zu entgehen.