Seltsam

1. Das seltzam, das angenem.Franck, II, 6b; Gruter, I, 12; Eyering, I, 340; Petri, II, 70; Sailer, 170.

Holl.: Zeldzaam is aangenaam. (Harrebomée, II, 498.)


[539] 2. Es ist gar selzen, wie die Laus kommt auf die Stelzen.


3. Seltzam ist lieblich.Gruter, III, 81; Lehmann, II, 577, 76.


4. Seltzam kaufft man tewr.Petri, II, 520.


5. Was seltsam ist, das dunket guot.Freidank.


6. Was seltsam, ist theuer.

Lat.: Quod rarum charum, vilescit quotidianum. (Chaos, 403.)


7. Was seltzam ist, das ist gut, wenn mans tewr achten thut.Petri, II, 607.


8. Was seltzam vnd fer, ist tewer.Gruter, III, 100; Lehmann, II, 866, 87.


*9. Er ist so seltzam als ein Hirsch in eins arms Kuchen.Eyering, II, 365.

*10. Es ist seltzam wie ein Schornsteinfeger, der nicht Russig worden.Lehmann, 716, 5.


*11. Es ist seltzam wie ein Warsager, der nie gelogen.Lehmann, 716, 5.


*12. Mecke is selzen. (Duderstadt.) – Klein, II, 153.

Mir ist übel, ich bin nicht recht wohl.


*13. Seltzam als ein Schneider, der alle Fleck wider gibt.Lehmann, 716, 3.


*14. Seltzam als ein Wirth, der nie sein Gäst vbernommen.Lehmann, 716, 3.


*15. Seltzam als Wildpret inns Armen Manns hauss.Lehmann, 716, 1.


*16. Seltzam wie ein alter Gaul, der nicht geschwelt.Lehmann, 716, 3.


*17. Seltzam wie ein alter Krämer, der nie falsch Wahr gehabt.Lehmann, 716, 3.


*18. Seltzam wie ein Fassbinder, der sich nie auff die Finger geklopfft.Lehmann, 716, 5.


*19. Seltzam wie ein Fassnacht ohne Narren. Lehmann, 706, 1.


*20. Seltzam wie ein Müller, der die Mess nit zwiefach genommen.Lehmann, 716, 3.

*21. Seltzam wie ein Spiler, der nit Verlohren. Lehmann, 716, 3.


*22. Seltzam wie ein Tisch voll Leut, do nicht einer Hanss hiess.Lehmann, 716, 5.


*23. Seltzam wie ein Weisser Floh.Lehmann, 706, 1; Wirth, I, 106, 490.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876, Sp. 539-540.
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