1. Christlich getauft sein macht keinen Christen, sondern christlich thun. – Opel, 394.
Die Russen: Taufen macht das Kind nicht selig. (Altmann VI, 425.)
2. Düer getôft is nig verkôft. – Hochdeutsch bei Simrock, 10253; Körte, 5934.
3. Erst taufen, dann ersaufen. – Reichenberger Zeitung, 1871, Nr. 143.
Nur auf diese Weise, meinten einige christliche Eiferer, könnte die Seele der Juden gerettet werden.
4. Nüchtern tauffen vnd raht halten, ist das best. – Henisch, 325, 63.
*5. Einen taufen.
Ihm einen Spottnamen beilegen.
*6. Er hat zu früh taufen lassen.
Nach einer Sentenz vom 11. Mai 1638 musste Urban in Tarnowitz, weil er eher hatte taufen lassen, als er Hochzeit gemacht, 100 Schock zur Bedeckung des Rathhauses und des Gefängnisses liefern. (Vgl. über uneheliche Niederkünfte Bresl. Erzähler, 1802, S. 201 fg.)
*7. Tauf' (schmad) dich un wer Tambour. – Tendlau, 1052.
In früherer Zeit mussten die Juden jede Nacht, sowie bei Beginn des Sonntags und der christlichen und jüdischen Feiertage auf den Trommelschlag aus allen Theilen der Stadt in die Judengasse zurückkehren, worauf dann die Thore geschlossen wurden. Einmal trat ein Jude zum Christenthum über und erhielt dafür die Stelle des Tambours von der Judengasse, die nur ein Christ erhalten konnte, was zur Entstehung der obigen Redensart Veranlassung gab, welches angewandt wird, wenn sich jemand tadelnd gegen Judenthum und jüdische Einrichtungen äussert.