Vergleichen

1. Ich will mich schon vergleichen, sagte der Junker zum Bauer Christ, ich nehme die Kuh und lasse dir den Mist.

Dän.: Mange vil vel forliges, og give veder parten en tiende, men beholde selv ni deele. (Prov. dan., 180.)


2. Vergleichen und Vertragen ist besser als Zanken und Klagen.Simrock, 10855; Körte, 6238.


[1548] 3. Verglîken un verdroag'n is bäter as strîd'n un kloag'n. (Altmark.) – Schwerin, 38; Danneil, 277; hochdeutsch bei Graf, 421, 18.

Dän.: Lemfeldighed er ofte bedre end ret og magt. (Prov. dan., 381.)

Frz.: Tout par amour, rien par force. (Prov. dan., 381.)


4. Was verglichen und verebnet ist, soll verglichen bleiben.Graf, 424, 185.

Was durch Vergleich beendet ist, darüber ist nicht wieder ein Rechtsstreit zulässig. In Lübeck: Wat vorliket vnde voreffnet is, schal vorliket ende voreffnet bliuen. (Michelsen, 190, 104.)

5. Wer sich will vergleichen, der muss (nach)geben vnd weichen.Lehmann, 782, 25; Chaos, 582.


6. Wer sich will vergleichen, muss die Hand zum Frieden reichen.

Böhm.: Sud'se, sud' ale k smiření vrátek nezavírej. (Čelakovsky, 350.)

Dän.: Hvo som tragter efter forlig tragter efter fred. (Prov. dan., 179.)


7. Wer zumeist vergleicht, gewinnt den Streit. Graf, 423, 167.

Holl.: Die meest verdraagt, verwint den strijd. (Harrebomée, II, 313b.)


8. Wir wollen uns vergleichen, sagte der Wolf zu den Schafen, aber erst müssen die Hunde fort.


9. Wollen sich vergleichen zwei Mann, was geht das den dritten an.

Dän.: Det to forliges om, kommer den tredie intet veed. (Prov. dan., 180.)


*10. Das isch z' verglyche, wie wenn der Düfel us 'me-n-Engel fäcke-n-use luegti. (Solothurn.) – Schild, 96.


*11. Es ist zu vergleichen wie ein Kalbskopf und eine Nase.


*12. Sie vergleichen sich wie Hund und Katze. Chaos, 418.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867, Sp. 1548-1549.
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