Brücken. Die bei den Römern zu einer hohen Ausbildung gelangte Kunst des Brückenbaues geriet im Mittelalter, Spanien und Süditalien ausgenommen (wo teils Christen und Mauren, teils Goten, Normannen und Sarazenen den Spitzbogen in kühnster Konstruktion zu Brücken und Aquaedukten anwendeten ...
Brückenbrüder und Brückenkapellen. Schon bei den Griechen und noch im höhern Masse bei den Römern galt Anlage und Erbauung von Brücken als ein religiös besonders verdienstvolles Werk, das dem frommen Beter erst den Gang zum Tempel ermöglichte. Auf der Brücke ...
Brüder des freien Geistes heisst eine im 13. und 14. Jahrh. sehr verbreitete Sekte, mit stark pantheistischen Tendenzen. Sie wurden von der Kirche verfolgt, erhielten sich aber bis ins 15. Jahrh.
Bruder Rausch heisst ein auf altem Sagengrunde ruhendes Gedicht, das in seiner ältesten, einer niederdeutschen Fassung, dem 15. Jahrhundert angehört, und das ganze 16. Jahrhundert hindurch in hochdeutscher Bearbeitung eines der gelesensten Volksbücher war; der älteste hochdeutsche Druck erschien 1515 ...
Brüder vom gemeinsamen Leben , eine Erscheinung der vorreformatorischen Mystik . Ihr Gründer ist Gerhard Groot , geb. 1340 zu Deventer; er studierte zu Paris, wurde zu Köln, wo er Lehrer war, ähnlich wie Luther durch ältere Freunde zu einem tiefen religiösen Leben ...
Brüderschaften , in Norddeutschland Calandsgilden , in Österreich Zechen , hiessen im Mittelalter städtische Vereine, die zugleich für das religiöse Bedürfnis, für gesellige Aufgaben und für gegenseitige Hilfeleistung dienten. Sie werden zuerst im 14. Jahrh. nachgewiesen. Ihre Zwecke sind: Religionsübungen, welche zu bestimmten ...
Brünne , ahd. prunjâ , mhd. brünne , etymologisch noch nicht sicher, bald aus dem Keltischen, bald aus dem Slavischen gedeutet, eine uralte Schutzwaffe, Ringpanzer, auch einfach die ringe genannt, ahd. auch saro, sarawi. Ursprünglich scheint die Brünne aus hörnernen Schuppen hergestellt zu ...
Fig. 40. Fischmarktsbrunnen in Basel. Brunnen kommen in Klöstern und Städten seit dem 12. Jahrh. in reicher architektonischer Form vor; ihr Aufstellungsort sind Plätze, Höfe und Kreuzgänge . Man unterscheidet Wandbrunnen, Nischenbrunnen und Freibrunnen , bei den letzteren wieder Zieh- und Röhrbrunnen ...
Buchdruckerkunst. Sie geht aus dem Gewerbe der Spielkartenverfertiger und Briefmaler (d.h. Bemaler von Pergament oder Papier mit Figuren, besonders Heiligenbildern, Buchstaben und Verzierungen) hervor, welche ihre Bilder vermittelst gestochener Holzplatten vervielfältigten und schon im Beginn des 15. Jahrhunderts zu ...
Bücher. Die Form unserer Bücher kommt zuerst bei den Wachstafeln vor, tabulae; das Papier wurde meist gerollt, Pergament gefaltet. Solche Wachstafeln heissen codex; liber bezeichnete ursprünglich wohl nur Rollen. Mehrere Blätter zu einer Lage gefaltet heissen quaternio , ursprünglich eine Lage ...
Büchse , siehe Artillerie und Ciborium .
Buhllied ist im 16. Jahrh. ein Name für Liebeslied; Hans Sachs braucht z.B. diesen für seine Zeit edeln Ausdruck.
Buhurt , der, wie das mhd. der hurt , Stoss, stossendes Losrennen, aus dem Französischen aufgenommen, behourd , mittellat. bagorda , aus dem Stammwort heurt , it. urto , Stoss, mlat. hurdus , = Bock aus keltisch hwridh , Stoss und Bock. Der Buhurt steht als ritterliches Kampfspiel, wobei ...
Bundschuh. Im Mittelalter der Name für den Bauernschuh, mhd. buntschuoch ein Schuh , der gebunden wird. »Die Schuh hettend auf beiden Seiten Riemen, dreyer Ellbogen lang, die flocht man und schnürt sie umb die Bein und leine Hosen creuzweis herumb wie ...
Burg , ein uraltes Wort, wörtlich die bergende , schützende Stätte; Tacitus nennt in der Germania 3 einen Ort Asciburgium , d.i. eine feste Schiffsstation, von asc , Esche, und burg; andere Ortsnamen auf burgion, burgium sind von griechischen Autoren genannt. Ulfilas verdeutscht ...
Bürger. Mhd. burgaere bedeutet das Ingesinde des Herrn der Burg , dann die Bewohner einer befestigten Stadt. Siehe Städte .
Burggraf , mhd. burcgrâve , lat. burgravius, praefectus oder praetor urbis, burgicomes, comes urbis , bezeichnet ein Amt, das in seinem Ursprung nicht wesentlich verschieden ist von dem der Grafen überhaupt. Es ist an einen befestigten oder sonst bedeutenden Ort geknüpft, wo der ...
Burs, Burse , die, heisst auf den mittelalterlichen Universitäten der Konvikt für die Studenten, benannt von dem wöchentlichen Beitrag ( bursa = lederner Beutel, Börse), den die einzelnen Mitglieder, combursales, bursales , leisteten. Siehe den Art. Universitäten . Als Kollektivbegriff einer Rotte oder Schar von ...
Busstage gehen in ihrem Ursprung auf die älteste christliche Gottesdienstordnung zurück, und wurden anfangs der Mittwoch und der Freitag als solche gefeiert, der erstere mit Beziehung auf den Verrat des Herrn , der andere mit Beziehung auf seine Kreuzigung; die beiden ...
Byzantinischer Baustil in Deutschland. Wie der romanische Baustil aus dem Basilikenbau , so geht der Byzantinische aus dem Centralbau (siehe diesen Art.) hervor. Seine besondere Ausbildung fand der Byzantinische Stil im Morgenlande, doch finden sich unter den Kirchen, welche zur Zeit ...
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