A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | X | Y | Z
Oberkategorien: Band
Tierfabel

Tierfabel [Goetzinger-1885]

Tierfabel. Die Tierfabel, welche im Kleide einer scheinbar der Tierwelt entnommenen Szene eine für die Menschenwelt berechnete Lehre, eine Erfahrung oder Warnung enthält, stammt aus dem Orient; bei den Indiern ist sie vertreten durch die Pantschatantra und die aus dieser ...

Lexikoneintrag zu »Tierfabel«. Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 975-976.
Tierkunde

Tierkunde [Goetzinger-1885]

Tierkunde des Mittelalters. Dass dem natürlichen Auge des Mittelalters Tierbeobachtung nicht fremd war, beweist die Verbreitung und liebevolle Bearbeitung der Tiersage ; doch wurzelt diese mehr in den volksmässig-natürlichen Anlagen des mit der Natur zusammenlebenden Menschen; was man im engern ...

Lexikoneintrag zu »Tierkunde«. Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 976-979.
Tiersage

Tiersage [Goetzinger-1885]

Tiersage. Kein anderes Volk hat eine so ausgebildete Tiersage entwickelt, wie das deutsche, und in ihm besonders der Stamm der Franken; ja im Mittelalter tritt das Tierepos in einer reichen Fülle von Dichtungen fast in Konkurrenz zum Heldenepos. Während nun ...

Lexikoneintrag zu »Tiersage«. Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 979-983.
Tip

Tip [Goetzinger-1885]

Tip , Tippe, spitzes Ende der Mantelkapuze, das durch Einlagen von Fischbein oder Pappe nach vorn gebogen wird und hornartig über die Stirn hervorragt. Die Tippe, Tip-Heuke, Tip-Hoike, war besonders in Niedersachsen im 16. und zu Anfang des 17 ...

Lexikoneintrag zu »Tip«. Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 983.
Tisch

Tisch [Goetzinger-1885]

Tisch. Der Name Tich ist aus griech.-lat. discus = Wurf-, Essscheibe, Teller entlehnt, eine Bedeutung, die das Wort in nordgermanischen Mundarten lange beibehielt; der echtdeutsche Name des Gerätes ist got. biuds , ahd. piot, biet , ursprünglich Opfertisch, von bieten = darlegen. Die ...

Lexikoneintrag zu »Tisch«. Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 983-984.
Titurel

Titurel [Goetzinger-1885]

Titurel heisst ein, bloss in zwei Bruchstücken erhaltenes, unvollendet gebliebenes Jugendwerk Wolframs von Eschenbach. Dasselbe ist stark lyrisch gehalten und in einer eigens dazu gedichteten, der Gudrunstrophe nachgedichteten Strophe erhalten. Das Gedicht gehört wie der Parzival der Gralsage an und ...

Lexikoneintrag zu »Titurel«. Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 984.
Tjost

Tjost [Goetzinger-1885]

Tjost , mhd. die und der tjoste, tjust, joste, schuste u. dergl., aus mittelfranz. jouste , von lat. juxta , ist der ritterliche Zweikampf mit dem Speere , gegenüber dem Buhurt oder Reihenkampf. Der Speer ist beim Tjost abgestumpft und statt der Spitze mit ...

Lexikoneintrag zu »Tjost«. Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 983.
Tortur

Tortur [Goetzinger-1885]

Tortur. Dieselbe stammt aus dem römischen Rechte, wo sie anfangs nur gegen Sklaven, wenn sich der Herr für seine Unschuld auf ihr Zeugnis berief, später auch gegen Freie und zwar zuerst beim Majestätsverbrechen, allmählich aber auch bei andern schweren Vergehen ...

Lexikoneintrag zu »Tortur«. Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 984-986.
Totenkleid

Totenkleid [Goetzinger-1885]

Totenkleid , Totenhemd. Nach heidnischem Brauch wurden im früheren Mittelalter die Leichen möglichst prunkvoll beerdigt, Krieger in ihrem Waffenschmucke, Würdenträge in ihrem Amtsornat. Die christliche Kirche eiferte dagegen und verhiess Verkürzung der Busszeit im Fegefeuer, wenn Verstorbene sich im Busskleid beerdigen ...

Lexikoneintrag zu »Totenkleid«. Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 986.
Totenleuchter

Totenleuchter [Goetzinger-1885]

Totenleuchter , Kirchhofslaternen, Armseelenlichter, Lichthäuschen, Lichtsäulen waren schon früh im Gebrauch. Heidnischer Volksglaube war es, vermittelst eines Leuchters die bösen Geister vom Grabe der Seinigen fernzuhalten. So erhielt anfänglich jedes Grab sein besonderes Lämpchen, wenigstens dasjenige eines Heiligen oder eines Hochgestellten ...

Lexikoneintrag zu »Totenleuchter«. Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 986.
Totentanz

Totentanz [Goetzinger-1885]

Fig. 155. Aus Holbeins Totentanz. Totentanz. Unter die humoristisch-allegorischen Lieblingsfiguren des ausgehenden Mittelalters zählt nächst dem Narren und dem Teufel namentlich der Tod. Schon früh war die Personifizierung des Todes nichts ungewöhnliches: man stellte ihn, einem biblischen Bilde

Lexikoneintrag zu »Totentanz«. Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 986-988.
Tracht

Tracht [Goetzinger-1885]

Tracht. Über die Kleidungsart der alten Germanen und ihrer Stammverwandten sind wir durch die Römer genau unterrichtet. Tacitus beschreibt sie im 17. Kap. der Germania folgendermassen: Landestracht ist bei Allen ein Überwurf, bestehend aus einem viereckigen Tuchstück, das mit einer ...

Lexikoneintrag zu »Tracht«. Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 988-1015.
Trauerkleider

Trauerkleider [Goetzinger-1885]

Trauerkleider. Die Trauerfarbe der Alten war Violett. Wittwen verhüllten um 1350 den Kopf nach Nonnenart, trugen dunkles Kleid, weisses Skapulier mit gestickten oder gemalten schwarzen Thränen und einen Strick als Gürtel. Um 1500 kam die schwarze Tracht auf, welche die ...

Lexikoneintrag zu »Trauerkleider«. Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 1015.
Trinkhörner

Trinkhörner [Goetzinger-1885]

Trinkhörner waren neben der hohlen Hand wohl bei allen Völkern die ersten Trinkgefässe. Auch die Germanen liebten sie und boten sie bei ihren Festen fleissig herum. In einer Leipziger Sammlung findet sich ein thönernes Trinkhorn aus der Bronzezeit.

Lexikoneintrag zu »Trinkhörner«. Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 1015.
Tristan

Tristan [Goetzinger-1885]

Tristan heisst das höfische Kunstepos, das Gottfried von Strassburg hinterlassen hat. Die Sage ist wie diejenige des Artus eine britannische, scheint aber im Gegensatze zu dieser, welche einen historischen Hintergrund hat, mehr mythischer Natur zu sein; wie dieselbe, ohne Zweifel ...

Lexikoneintrag zu »Tristan«. Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 1015-1017.
Trojanischer Krieg

Trojanischer Krieg [Goetzinger-1885]

Trojanischer Krieg gehört zwar unter diejenigen Stoffe des höfischen Epos , welche der antiken Sagenwelt entnommen sind, erfreute sich aber durchaus nicht der Beliebtheit wie die Sagen von Aeneas und Alexander; einesteils fehlte es an genügenden Quellen, denn Homer wurde in ...

Lexikoneintrag zu »Trojanischer Krieg«. Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 1017-1018.
Truhe

Truhe [Goetzinger-1885]

Truhe nannte man einen rechteckigen Kasten mit flachem oder gewölbtem Deckel. Die Vorderseite warnach Vermögen mit Schnitzereien und Malereien geziert. Die Truhe diente zur Versorgung der Kleider und kostbarer Hausgeräte, zu Hause sowohl, wie namentlich beim Transport.

Lexikoneintrag zu »Truhe«. Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 1018.
Tunicella

Tunicella [Goetzinger-1885]

Tunicella , eine etwas kürzere Tunika , die im früheren Mittelalter von der griechischen Geistlichkeit unter der Dalmatika getragen wurde. Zu Anfang des 9. Jahrhunderts scheint sie auch im Abendlande aufzutreten und zwar als Unterkleid aller Geistlichen. Der Diakonus trug die Tunicella ...

Lexikoneintrag zu »Tunicella«. Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 1018.
Tunika

Tunika [Goetzinger-1885]

Tunika , das erst ärmellose, seit Augustus Zeit mit Ärmeln versehene leinene oder wollene Unterkleid, das auf blossem Leibe unter dem Mantel getragen wurde.

Lexikoneintrag zu »Tunika«. Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 1018.
Turnier

Turnier [Goetzinger-1885]

Turnier. Die Turniere sind neben der höfischen Dichtung der eigenartigste Ausdruck des mittelalterlichen Rittertums . Sie entstehen ohne Zweifel aus älteren Reiterspielen , von denen der Geschichtschreiber Nithard , Vier Bücher Geschichten III, 6 folgendes anschauliche Bild gibt: »Zur Leibesübung stellten sie – es ...

Lexikoneintrag zu »Turnier«. Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 1018-1024.

Artikel 870 - 889

Buchempfehlung

Pascal, Blaise

Gedanken über die Religion

Gedanken über die Religion

Als Blaise Pascal stirbt hinterlässt er rund 1000 ungeordnete Zettel, die er in den letzten Jahren vor seinem frühen Tode als Skizze für ein großes Werk zur Verteidigung des christlichen Glaubens angelegt hatte. In akribischer Feinarbeit wurde aus den nachgelassenen Fragmenten 1670 die sogenannte Port-Royal-Ausgabe, die 1710 erstmalig ins Deutsche übersetzt wurde. Diese Ausgabe folgt der Übersetzung von Karl Adolf Blech von 1840.

246 Seiten, 9.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Geschichten aus dem Biedermeier III. Neun weitere Erzählungen

Geschichten aus dem Biedermeier III. Neun weitere Erzählungen

Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Für den dritten Band hat Michael Holzinger neun weitere Meistererzählungen aus dem Biedermeier zusammengefasst.

444 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon