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Oberkategorien: Band
C

C [Kirchner-Michaelis-1907]

C bezeichnet in der Logik die Contraposition , d.h. diejenige Umkehrung eines Urteils (Vertauschung von Subjekt und Prädikat ), bei der außer der Relation zwischen Subjekt und Prädikat noch die Qualität (s. d.) des Urteils verändert wird, die Quantität (s. d ...

Lexikoneintrag zu »C«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 109-110.
Calculus Minervae

Calculus Minervae [Kirchner-Michaelis-1907]

Calculus Minervae heißt der Stein der Athena (Minerva), durch welchen nach Aischylos (Eumen. 742/3) Orestes freigesprochen wurde, weil durch ihn die Zahl der verurteilenden und die Zahl freisprechenden Stimmen gleich werden anêr hod' ekpepheugen haimatos dikên, ison gar esti ...

Lexikoneintrag zu »Calculus Minervae«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 110.
Calemes

Calemes [Kirchner-Michaelis-1907]

Calemes heißt der zweite Modus der vierten Schlußfigur, in dem der Obersatz allgemein bejaht, der Unter- und der Schlußsatz allgemein verneinen. Er hat die Form : PaM, MeS, SeP; z.B. Alles Irdische ist vergänglich; nichts Vergängliches macht dauernd glücklich; also ...

Lexikoneintrag zu »Calemes«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 110.
Calvus

Calvus [Kirchner-Michaelis-1907]

Calvus (lat.) der Kahlkopf , (gr. phalakros ) heißt ein Fangschluß des Eubulides (4. Jahrh. v. Chr.). (Vgl. Diog. Laert. II § 108.) Er besteht in der Frage : »Wieviel Haare maß man jemandem ausziehen, damit er kahlköpfig wird?«

Lexikoneintrag zu »Calvus«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 110-111.
Camestres

Camestres [Kirchner-Michaelis-1907]

Camestres heißt der erste Modus der zweiten Schlußfigur, worin der Obersatz allgemein bejahend, der Unter- und der Schlußsatz allgemein verneinend sind. Er hat die Form ; PaM, SeM, SeP; z.B. Alle Körper sind ausgedehnt; kein Geist ist ausgedehnt; folglich ist ...

Lexikoneintrag zu »Camestres«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 111.
Cardinaltugenden

Cardinaltugenden [Kirchner-Michaelis-1907]

Cardinaltugenden heißen die Haupttugenden , denen alle anderen untergeordnet sind. Platon (427-347), der die Tugend in der Tauglichkeit der menschlichen Seele zu dem ihr zukommenden Werke sah, stellte vier Haupttugenden auf: Weisheit ( sophia , prudentia), Tapferkeit ( andreia fortitudo), Gesundsinnigkeit ( sôphrosynê , temperantia ...

Lexikoneintrag zu »Cardinaltugenden«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 111-112.
Cartesianismus

Cartesianismus [Kirchner-Michaelis-1907]

Cartesianismus ist die Lehre des Cartesius (1596 bis 1650) und seiner Schüler. Sie schreibt der Philosophie die rationalistische Methode vor und beginnt mit dem Zweifel an allem demjenigen Wissen , das vor dem philosophischen Denken erworben ist (de omnibus dubitandum). Sie ...

Lexikoneintrag zu »Cartesianismus«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 112.
Casualismus

Casualismus [Kirchner-Michaelis-1907]

Casualismus (nlt.) ist diejenige Lehre, nach der die ganze Welt durch Zufall (casus) entstanden ist und sich unter der Herrschaft des Zufalls entwickelt hat. So dachten sich z.B. Epikuros (342-270) und Lucretius (99-55) die Weltentstehung und Weltentwickelung ...

Lexikoneintrag zu »Casualismus«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 112.
Casuistik

Casuistik [Kirchner-Michaelis-1907]

Casuistik (franz. casuistique) heißt derjenige Teil der Moral , welcher von den Gewissensfällen (casus conscientiae) oder der Kollision der Pflichten handelt. Casuist ist derjenige Moralist , welcher solche Fälle zu lösen sucht. In Wahrheit kollidieren freilich viel weniger die Pflichten untereinander, als ...

Lexikoneintrag zu »Casuistik«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 112-113.
casum sentit dominus

casum sentit dominus [Kirchner-Michaelis-1907]

casum sentit dominus (lat. den zufälligen Verlust trägt der Eigentümer) und casus a nullo praestatur (für den Zufall wird nicht gehaftet) sind zwei entgegengesetzte Sätze , deren Widerspruch andeutet, daß der Mensch für das, was zufällig aus seinen Handlungen entspringt, schwer ...

Lexikoneintrag zu »casum sentit dominus«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 113.
causa sui

causa sui [Kirchner-Michaelis-1907]

causa sui (lat.), Ursache von sich selbst, nannten die Scholastiker Gott . Sie wollten mit diesem Begriff sagen, Gott habe sich selbst geschaffen und sei durch nichts anderes bedingt. Auch Spinoza (1632-1677), Schelling (1775-1864) und Hegel (1770-1831) nahmen ...

Lexikoneintrag zu »causa sui«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 113-114.
Causalität

Causalität [Kirchner-Michaelis-1907]

Causalität (Ursächlichkeit) bezeichnet das Verhältnis von Ursache (s. d.) und Wirkung . Auf dem Begriffe der Causalität beruht die gesamte Naturwissenschaft. Auf dem Begriffe der Causalität beruht ferner auch eins der Assoziationsgesetze der Ideen . Die Gültigkeit dieses Begriffes hat David Hume ...

Lexikoneintrag zu »Causalität«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 114.
Causalnexus

Causalnexus [Kirchner-Michaelis-1907]

Causalnexus ist die Verbindung der Vorgänge durch die Begriffe von Ursache und Wirkung . Die Nachweisung des Causalnexus ist die Grundlage jeder wissenschaftlichen Betrachtung der Dinge .

Lexikoneintrag zu »Causalnexus«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 114.
Causalprinzip

Causalprinzip [Kirchner-Michaelis-1907]

Causalprinzip heißt der Grundsatz , nach dem jedes Ding seine Ursache haben muß: »Alles, was geschieht, setzt etwas voraus, worauf es nach einer Regel folgt« (Kant, K. d. r. V., S. 189).

Lexikoneintrag zu »Causalprinzip«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 114.
Cavillation

Cavillation [Kirchner-Michaelis-1907]

Cavillation (T. lat. cavillari = verspotten) heißt Trugschluß .

Lexikoneintrag zu »Cavillation«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 114.
Celarent

Celarent [Kirchner-Michaelis-1907]

Celarent heißt der zweite Modus der ersten Schlußfigur, in dem der Obersatz allgemein verneint, der Untersatz allgemein bejaht und der Schlußsatz wieder allgemein verneint. Er hat die Form : MeP, SaM, SeP; z.B. Kein Körper ist ohne Gewicht; alle ...

Lexikoneintrag zu »Celarent«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 114-115.
Cesare

Cesare [Kirchner-Michaelis-1907]

Cesare ist der dritte Modus der zweiten Schlußfigur mit allgemein verneinendem Ober- und Schlußsatz und allgemein bejahendem Untersatz . Er hat die Form : PeM, SaM, SeP; z.B. die Affekte beruhen nicht auf Vorsatz; die Tugenden beruhen auf Vorsatz; also sind ...

Lexikoneintrag zu »Cesare«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 115.
cessante causa cessat effectus

cessante causa cessat effectus [Kirchner-Michaelis-1907]

cessante causa cessat effectus (lat.), wenn die Ursache aufhört, hört die Wirkung auf, ist ein falscher mittelalterlicher Satz , der durch die richtige Fassung des Trägheitsgesetzes und des Begriffes der Bewegung umgestoßen ist.

Lexikoneintrag zu »cessante causa cessat effectus«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 115.
Chaos

Chaos [Kirchner-Michaelis-1907]

Chaos (gr. chaos v. chainô gähne) bezeichnete bei den griechischen Dichterphilosophen den Urzustand der Welt , den man sich als rohe, ungestaltete, verworrene, ungeordnete Masse vorstellte (Ovid Met. I, 7: rudis indigestaque moles). Man dachte sich, daß das Chaos erst später ...

Lexikoneintrag zu »Chaos«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 115.
Charakter

Charakter [Kirchner-Michaelis-1907]

Charakter (gr. charaktêr v. charassô prägen = Gepräge) heißt in anthropologischer Hinsicht die bleibende Willensart des Menschen . Im weiteren Sinne hat jeder Mensch einen Charakter, auch der Charakterlose, dessen Eigentümlichkeit es ist, unbeständig zu sein. Im engeren Sinne heißt Charakter soviel ...

Lexikoneintrag zu »Charakter«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 115-116.

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