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Oberkategorien: Band
Nachahmung

Nachahmung [Kirchner-Michaelis-1907]

Nachahmung (lat. imitatio, gr. mimêsis ) heißt die Wiedergabe eines Vorbildes. Der Nachahmende schafft entweder Gegenstände, die schon vorhanden sind, noch einmal, oder er handelt ebenso, wie andere vor ihm gehandelt haben. Bei den höheren Tieren und Menschen finden wir das ...

Lexikoneintrag zu »Nachahmung«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 380.
Nachbild

Nachbild [Kirchner-Michaelis-1907]

Nachbild heißt die Nachdauer der Empfindung im Sehnerv, welche zunächst in einer dem Reize gleichen Helligkeits- und Farbenbeschaffenheit ( gleichfarbiges Nachbild ) erscheint, dann aber bei farblosen Eindrücken in die entgegengesetzte Helligkeit (weiß in schwarz), bei Farben in die Gegen- oder Komplementärfarbe ...

Lexikoneintrag zu »Nachbild«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 380.
Nachdenken

Nachdenken [Kirchner-Michaelis-1907]

Nachdenken (meditatio) heißt das auf einen bestimmten Gegenstand mit der Absicht gerichtete Denken , ihn sich klar und deutlich zu machen. Bei dem Nachdenken spielt Apperzeption , Aufmerksamkeit und Wille eine Rolle.

Lexikoneintrag zu »Nachdenken«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 380.
Nachschluß

Nachschluß [Kirchner-Michaelis-1907]

Nachschluß , s. Episyllogismus .

Lexikoneintrag zu »Nachschluß«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 380.
Nächstenliebe

Nächstenliebe [Kirchner-Michaelis-1907]

Nächstenliebe ist die Menschenliebe, welche jedem ihrer Hilfe Bedürftigen die Hilfe zuwendet. Das berühmte Gleichnis von der Nächstenliebe ist das vom barmherzigen Samariter (Luc. 10, 30 ff.).

Lexikoneintrag zu »Nächstenliebe«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 380-381.
nachtwandeln

nachtwandeln [Kirchner-Michaelis-1907]

nachtwandeln , s. Somnambulismus .

Lexikoneintrag zu »nachtwandeln«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 381.
naiv

naiv [Kirchner-Michaelis-1907]

naiv (lat. nativus, fr. naïf, zuerst durch Gellert (1715 bis 1769) ins Deutsche eingeführt), eigtl. angeboren, heißt das Natürliche in Gedanken , Empfindungen , Worten und Werken, welches den Gegensatz zum Anerzogenen, Gekünstelten und Konventionellen bildet. Als Kennzeichen einer harmlosen, unschuldigen und ...

Lexikoneintrag zu »naiv«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 381.
Name

Name [Kirchner-Michaelis-1907]

Name (lat. nomen, gr. onoma ) ist die sprachliche Bezeichnung eines Dinges zur Unterscheidung von anderen. Er faßt als Zeichen des Ganzen die Merkmale desselben zusammen und bildet ihr äußeres Band. Er ist entweder Gemeinname (Gattungsname) und bezeichnet Gegenstände und Personen ...

Lexikoneintrag zu »Name«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 381.
Narrheit

Narrheit [Kirchner-Michaelis-1907]

Narrheit (lat. fatuitas, gr. môria ) heißt im weiteren Sinne jede vom Gewöhnlichen stark abweichende Rede- und Handlungsweise, die verkehrten Sinn verrät und ins Lächerliche fällt. Im engeren Sinne ist Narrheit eine Geisteskrankheit , die bald auf Geistesschwäche beruht und dem Blödsinn ...

Lexikoneintrag zu »Narrheit«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 381-382.
Nation

Nation [Kirchner-Michaelis-1907]

Nation (lat. natio v. nasci) heißt ein durch gemeinsame Charakterzüge, gleiche Lebens -, Denk-, Empfindungs - und Handlungsweise bestimmter Kreis der Menschheit. Gemeinsame Abstammung und Sprache sind die Wurzeln der Nationalität, aber erst Gemeinsamkeit der Geschichte und Literatur, des Rechts und der ...

Lexikoneintrag zu »Nation«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 382.
Nativismus

Nativismus [Kirchner-Michaelis-1907]

Nativismus ist die Lehre, daß unserem Geiste gewisse Anschauungen , Begriffe , Ideen und Grundsätze angeboren seien, so daß der Mensch sie fertig auf die Welt bringe. Der Nativismus hängt eng mit dein Rationalismus zusammen. Wer das Wissen aus einer beschränkten Zahl ...

Lexikoneintrag zu »Nativismus«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 382-383.
Natur

Natur [Kirchner-Michaelis-1907]

Natur (lat. natura v. nasci = geboren werden) bezeichnet allgemein alles , was ohne fremdes Zutun so ist, wie es sich darstellt, also sich nach den ihm innewohnenden Kräften und Gesetzen entwickelt . So spricht man von der Natur der Dinge , der Planeten ...

Lexikoneintrag zu »Natur«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 383-385.
Natura naturans

Natura naturans [Kirchner-Michaelis-1907]

Natura naturans (mlat.) ist die scholastische Bezeichnung der Schöpferkraft als des Urgrundes der Dinge im Gegensatz zur Natura naturata , dem Inbegriff der geschaffenen Dinge ; so besonders bei Scotus Erigena (810-877). Beide Begriffe kehren bei Spinoza und Schelling wieder ...

Lexikoneintrag zu »Natura naturans«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 385-386.
Natura non facit saltus

Natura non facit saltus [Kirchner-Michaelis-1907]

Natura non facit saltus (lat.: Die Natur macht keine Sprünge ) bedeutet: In der Natur entwickelt sich alles stetig, stufenweise. Es ist dieses ein von Leibniz (1646-1716) und Kant (1724-1804) öfter gebrauchter Satz , der aber älteren Ursprungs ist. Schon ...

Lexikoneintrag zu »Natura non facit saltus«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 386.
Naturalia non sunt turpia

Naturalia non sunt turpia [Kirchner-Michaelis-1907]

Naturalia non sunt turpia (lat.: Das Natürliche ist nicht anstößig, vielleicht eine lat. Übersetzung eines Wortes des Euripides : Ouk aischron ouden tôn anankaiôn brotois ) ist ein Grundsatz , moderner Cyniker, welcher in dem Sinne richtig ist, daß das bloß Physische keine ...

Lexikoneintrag zu »Naturalia non sunt turpia«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 385.
Naturalismus

Naturalismus [Kirchner-Michaelis-1907]

Naturalismus (nlat.) heißt in der Metaphysik diejenige Richtung, die kein höheres Dasein als das in, der sichtbaren räumlich-zeitlichen Welt gegebene anerkennt. Der philosophische Naturalismus übersieht die aus durch unser Innenleben bekannte Hälfte der Welt . – In der Kunst heißt Naturalismus ...

Lexikoneintrag zu »Naturalismus«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 385.
Naturell

Naturell [Kirchner-Michaelis-1907]

Naturell (franz. naturel) nennt man die dem Menschen angeborene Beschaffenheit, welche Konstitution, Temperament , Denk- und Gefühlsweise umfaßt. Man kann auch von einem Volks-, Geschlechts- und Alters-Naturell sprechen.

Lexikoneintrag zu »Naturell«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 386.
Naturgesetz

Naturgesetz [Kirchner-Michaelis-1907]

Naturgesetz , s. Gesetz .

Lexikoneintrag zu »Naturgesetz«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 386.
natürlich

natürlich [Kirchner-Michaelis-1907]

natürlich heißt das den Naturgesetzen Gemäße. Gegensätze dazu sind: übernatürlich , d.h. dasjenige, was höheren Gesetzen gehorcht, künstlich , d.h. dasjenige, was von dem Menschen geschaffen ist und die Natur idealisiert, affektiert , d.h. dasjenige, was nicht von Natur vorhanden ...

Lexikoneintrag zu »natürlich«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 386.
Naturphilosophie

Naturphilosophie [Kirchner-Michaelis-1907]

Naturphilosophie ist die Wissenschaft , welche sich mit dem Wesen und Werden der Welt beschäftigt. Die Alten nannten sie Physik , die Neueren zum Teil Kosmologie ; jener Name bezeichnet jetzt die exakte Naturforschung, dieser nur einen Teil der philosophischen Naturforschung, die Lehre ...

Lexikoneintrag zu »Naturphilosophie«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 386-388.

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