O bezeichnet in der Logik ein besonders verneinendes Urteil , z.B.: Einiges Glänzende ist nicht Gold, während i ein besonders bejahendes und e ein allgemein verneinendes bezeichnet. Die allgemeine Form eines besonders verneinenden Urteils ist: Einige S sind nicht P ...
Oberbegriff (lat. terminus maior) heißt derjenige Begriff im Syllogismus (P), der im Schlußsatz zum Prädikat wird.
Oberhaupt des Reichs der Zwecke nennt Kant (1724 bis 1804) (Grundlegung zur Metaph. der Sitten , S. 75) ein vernünftiges Wesen , das allgemeine Gesetze gibt, ohne selbst denselben unterworfen zu sein. Ein solches Wesen muß unendlich, frei und unabhängig von sinnlichen ...
Obersatz (lat.: propositio maior) in einem Schlüsse heißt diejenige Prämisse, welche das Prädikat des Schlußsatzes enthält. Sie wird gewöhnlich dem Untersatz vorangestellt. Vgl. Schluß .
Obertöne , genauer harmonische Obertöne, heißen die bei einem Einzelton (Grundton) mitklingenden schwächeren höheren Teiltöne (zu c: c', g', c", e", g" usw.); sie bilden in ihrer Gesamtheit die Klangfarbe zum Hauptton. Mersenne hat diese Tatsache zuerst nachgewiesen, Saveur sie 1701 ...
Objekt (lat. von objicere = entgegenstellen, vorstellig machen), Gegenstand, eigtl. das Dargebotene, bedeutet allgemein dasjenige, womit sich ein Subjekt geistig beschäftigt. Das Verhältnis des Subjektes und Objektes ist also zunächst ein rein innerliches, ein Empfinden, Vorstellen, Wahrnehmen, Denken oder Erkennen ...
objektive Gefühle sind diejenigen, welche einen notwendigen Zusammenhang mit bestimmten Vorstellungen behaupten (intellektuelle, ethische, ästhetische Gefühle ), während die subjektiven ( Reue , Scham , Freude , Angst ) diejenigen sind, welche sich gegen jeden Vorstellungsinhalt gleichgültig verhalten. Die erste Klasse kann man auch materiale, fixe ...
objektive Leidenschaften sind die, welche das Selbstgefühl des Wollenden aufheben, so daß dieser sich völlig dem Genusse hingibt; in den subjektiven dagegen steigert die Befriedigung das Selbstgefühl , und das Subjekt kann sich dabei selbst fühlen und genießen. Jenes sind die ...
objektivieren (franz.) heißt gegenständlich machen, aus uns heraus versetzen, eine innere Vorstellung äußerlich in Erscheinung umwandeln. So ist alles objektiviert, was das Gesicht und das Gehör außer uns in Zeit und Raum verlegt. So objektiviert der Künstler seine Idee im ...
Obreption (lat. obreptio) heißt Beschleichung, Erschleichung , vgl. Subreption .
Observation (lat. observatio), s. Beobachtung .
Occasionalismus (franz. occasionalisme = Lehre von den Gelegenheitsursachen v. lat. occasio = Gelegenheit) heißt die Richtung der Philosophie , welche die Wechselwirkung zwischen Geist und Körper und den Einfluß der Seele auf den Leib und umgekehrt leugnete und die Übereinstimmung beider in jedem ...
Occultismus , s. Astralleib .
Od nannte Karl v. Reichenbach (1788-1869) eine eigentümliche, aus den Fingerspitzen ausströmende und auch auf andere Körper übergehende, zwischen Wärme, Licht, Elektrizität und Magnetismus stehende Kraft , welche nur von Sensitiven , d.h. dafür empfänglichen Menschen , als angenehmer oder widriger ...
Offenbarung (lat. revelatio, inspiratio) heißt die Gott oder Gottgesandten zugeschriebene Enthüllung religiöser Wahrheiten und seines eigenen Wesens . Gott offenbart sich, wie der Glaube annimmt, teils äußerlich, teils Innerlich, und zwar jedem Menschen nach Maßgabe seiner Empfänglichkeit. Die äußere (objektive) Offenbarung ...
Offenheit oder Offenherzigkeit ist die Bereitwilligkeit, anderen unser Inneres aufzuschließen. Sie findet sich bei jedem gutangelegten Menschen ursprünglich, erleidet aber durch die Erfahrungen des Lebens ihre Einschränkung. Nicht alle Menschen verdienen das Vertrauen der Mitmenschen, weil sie es entweder verkennen ...
Ontogenie (gr.) heißt die Entwicklungsgeschichte des Individuums , welche, wie Huxley (1825-1895) und Haeckel (geb. 1834) zeigten, nicht nur bei verwandten Formen die gleiche ist, sondern auch oft den Entwicklungsgang des ganzen Stammes, die Phylogenie, bis zu einem Grade spiegelt ...
Ontologie (aus gr. on das Seiende u. logos ) heißt der Teil der Metaphysik , der es mit dem Sein zu tun hat. Das Forschungsgebiet der Ontologie begegnet uns schon bei Platon (427-347), der in seiner Ideenlehre die Ideen als das ...
ontologischer Beweis heißt der Beweis , der Gottes Dasein aus dem Begriff Gottes nachzuweisen versucht. Er ist zuerst von Anselm von Canterbury (1033-1109) gebraucht, dann von Cartesius (1596-1650) und Spinoza (1632-1677). Kant (1724-1804) hat dagegen seine Unzulässigkeit ...
Opposition (lat. oppositio), Entgegensetzung, ist 1. der logische Widerspruch , welcher entsteht, wenn von demselben Dinge etwas zugleich bejaht und verneint wird. Das Resultat ist ein Nonsens, z.B. ein Körper , der zugleich in Bewegung und in Ruhe ist; 2. das ...
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