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Oberkategorien: Band
Übel

Übel [Kirchner-Michaelis-1907]

Übel (lat. malum, gr. kakon ) heißt dasjenige, was uns schadet und das auch Unlust oder Abscheu in uns erregt. Man unterscheidet gewöhnlich ein vierfaches Übel, das physische, das soziale, das moralische und das metaphysische. Das physische Übel umfaßt alles ...

Lexikoneintrag zu »Übel«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 655-656.
Überlegung

Überlegung [Kirchner-Michaelis-1907]

Überlegung (lat. reflexio) nennt man die dem Urteilen oder Handeln vorausgehende Prüfung, ob das, was man vorhat, richtig, nützlich, möglich oder sittlich sei. Je weniger der Mensch durch Vorurteile und Begierden beunruhigt wird, desto reiner ist seine Überlegung. Jede solche ...

Lexikoneintrag zu »Überlegung«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 656-657.
Überlieferung

Überlieferung [Kirchner-Michaelis-1907]

Überlieferung , s. Tradition.

Lexikoneintrag zu »Überlieferung«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 657.
Übermensch

Übermensch [Kirchner-Michaelis-1907]

Übermensch nennt in Goethes Faust (I) der Erdgeist Faust. Nietzsche (1844-1900) sieht in der Züchtung des Übermenschen das Endziel der menschlichen Entwicklung . Mit dem Begriff Übermensch wird in der Gegenwart in Ernst und Scherz viel Unfug getrieben. Es ist ...

Lexikoneintrag zu »Übermensch«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 657.
Übermut

Übermut [Kirchner-Michaelis-1907]

Übermut (lat. superbia, gr. hybris ) heißt das vermessene Vertrauen eines Menschen auf seine eigenen Kräfte . Der Übermütige übernimmt in unüberlegtem Selbstvertrauen mehr, als er vermag, verachtet Feinde und Hindernisse, verschmäht fremden Rat und Beistand und handelt so, als ob ihm ...

Lexikoneintrag zu »Übermut«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 657.
übernatürlich

übernatürlich [Kirchner-Michaelis-1907]

übernatürlich (lat. supernaturalis) oder hyperphysisch (gr.) bezeichnet den Gegensatz von natürlich, mithin 1. das Ungewöhnliche , welches von dein Alltäglichen abweicht, z.B. eine besondere Steigerung und Vereinigung physischer oder geistiger Kräfte , wie in Goethe u. a.; 2. das von den ...

Lexikoneintrag zu »übernatürlich«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 657.
überreden

überreden [Kirchner-Michaelis-1907]

überreden heißt durch Worte bewirken, daß jemand etwas für wahr hält oder etwas tut, was er vorher nicht glaubte oder wollte. Überzeugen heißt mit Gründen bestimmend einwirken. Ein Redner will überreden, ein Philosoph überzeugen.

Lexikoneintrag zu »überreden«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 657.
übersinnlich

übersinnlich [Kirchner-Michaelis-1907]

übersinnlich bedeutet 1. dasjenige, was mit den Sinnen nicht erfaßt werden kann; 2. was über die Sinnenwelt überhaupt hinausgeht, also das Geistige, die Welt der Ideen .

Lexikoneintrag zu »übersinnlich«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 657-658.
Überzeugung

Überzeugung [Kirchner-Michaelis-1907]

Überzeugung (lat. persuasio) heißt die durch eigenes Urteilen gewonnene Einsicht oder das auf Gründe gestützte Fürwahrhalten. Das Fürwahrhalten hat verschiedene Grade, welche man als Wähnen , Meinen, Glauben und Wissen bezeichnet. Nur von dem, was durch subjektiv und objektiv zureichende Gründe ...

Lexikoneintrag zu »Überzeugung«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 658.
ultra posse nemo obligatur

ultra posse nemo obligatur [Kirchner-Michaelis-1907]

ultra posse nemo obligatur heißt: »Niemand kann zu dem genötigt werden, was seine Kraft übersteigt.« Dieser Satz , der auf Celsus (100 n. Chr.) zurückgeht, ist natürlich nur mit Einschränkung richtig. Denn oft sagt der Widerwillige, von welchem man etwas ...

Lexikoneintrag zu »ultra posse nemo obligatur«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 658.
umdrehbar

umdrehbar [Kirchner-Michaelis-1907]

umdrehbar , s. reziprok und Antistrephon .

Lexikoneintrag zu »umdrehbar«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 658.
Umfang

Umfang [Kirchner-Michaelis-1907]

Umfang (lat. ambitus, gr. sphaira ) eines Begriffs heißt die Gesamtheit derjenigen Gegenstände, die in sein Gebiet fallen, von denen er also als Prädikat gebraucht werden kann. Die Einteilung des Umfangs eines Begriffs nennt man Divisio . Ein Begriff hat Umfang, sofern ...

Lexikoneintrag zu »Umfang«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 658-659.
Umkehrung

Umkehrung [Kirchner-Michaelis-1907]

Umkehrung , s. Conversion , Contraposition , Enthymem , Sorites .

Lexikoneintrag zu »Umkehrung«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 659.
unadäquat

unadäquat [Kirchner-Michaelis-1907]

unadäquat oder inadäquat (von lat. aequus, gleich), unangemessen, ist das Gegenteil von adäquat oder angemessen (s. d.). unangenehm nennt man jeden Reiz , der sinnlichen Schmerz oder sinnliche Unlust erweckt. Jede Empfindung ist mehr oder weniger betont, d.h. mit dem ...

Lexikoneintrag zu »unadäquat«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 659.
unanständig

unanständig [Kirchner-Michaelis-1907]

unanständig heißt dasjenige Betragen, welches dem ästhetischen oder sittlichen Gefühl einer Gemeinschaft widerspricht und ihr deshalb mißfällt. Im besonderen ist alles unanständig, was das Schamgefühl verletzt. Je nach dem Bildungsgrade halten aber verschiedene Klassen etwas anderes für unanständig. Vgl. Anstand ...

Lexikoneintrag zu »unanständig«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 659.
unbedingt

unbedingt [Kirchner-Michaelis-1907]

unbedingt , s. absolut.

Lexikoneintrag zu »unbedingt«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 659.
unbefangen

unbefangen [Kirchner-Michaelis-1907]

unbefangen ist derjenige, welcher in seinen Urteilen und Handlungen weder durch Vorurteile und Parteilichkeit, noch durch Affekte und Leidenschaften bestimmt wird. Unbefangenheit ist die Voraussetzung alles richtigen Forschens.

Lexikoneintrag zu »unbefangen«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 659-660.
unbegreiflich

unbegreiflich [Kirchner-Michaelis-1907]

unbegreiflich nennt man das, was die Schranken des menschlichen Erkenntnisvermögens überschreitet. Gerade je weiter jemand in der Erkenntnis der Dinge fortschreitet, desto mehr wird er bereit sein, zuzugestehen, daß es Unbegreifliches gibt. Vgl. Agnosie . So behauptet Sokrates zu wissen, daß ...

Lexikoneintrag zu »unbegreiflich«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 660.
unbewußte Vorstellungen

unbewußte Vorstellungen [Kirchner-Michaelis-1907]

unbewußte Vorstellungen (d.h. in der Seele vorhandene, aber nicht zum Bewußtsein kommende) Vorstellungen werden von Descartes (1596-1650), der das Denken zum Wesen der Seele erhob, abgewiesen. Locke (1632-1704) verneinte sie ebenfalls in seiner Bekämpfung der angeborenen Begriffe ...

Lexikoneintrag zu »unbewußte Vorstellungen«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 660-661.
Undank

Undank [Kirchner-Michaelis-1907]

Undank , s. Dankbarkeit .

Lexikoneintrag zu »Undank«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 661.

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