E . In der Logik bezeichnet e ein allgemein verneinendes Urteil (Asserit a, negat e, sed universaliter ambo, asserit i, negat o, sed particulariter ambo.), z.B.: Kein Meister fällt vom Himmel. Die allgemeine Form des allgemein verneinenden Urteils ist ...
Edelmut heißt die Gesinnung desjenigen, der, von Niedrigkeit und Eigennutz frei, aus feinerem sittlichen Empfinden heraus sich getrieben fühlt, gut und hilfreich gegen andere zu sein und so das Göttliche in seinem Beispiele herzustellen. Vgl. Goethes Gedicht, Das Göttliche: »Der ...
Egoismus (nlt. und franz. v. lat. ego = ich) heißt eigentlich Ichtum, Selbstsucht , Eigennutz. Man kann einen doppelten Egoismus unterscheiden, den theoretischen und den praktischen. Der theoretische Egoismus , jetzt gewöhnlich Solipsismus genannt, ist die Lehre, daß nur das eigene Ich existiere ...
Egotheismus (Neubildung aus d. Lat. u. Gr.) heißt Selbstvergötterung.
Ehe (coniugium) ist die nach gesetzlichen Vorschriften eingegangene Verbindung zweier Personen verschiedenen Geschlechts zu lebenslänglicher, geistig-leiblicher Gemeinschaft. Ihr physischer Zweck ist die Fortpflanzung des Menschengeschlechts, ihr sittlicher die Entfaltung der Liebe . Ihre Bestimmung kann sie vollständig nur erfüllen als ...
Ehebruch (adulterium) ist die Verletzung der ehelichen Treue . Während der juridische Ehebruch in der vertragswidrigen Befriedigung des Geschlechtstriebes mit einem anderen als dem Gatten besteht, findet moralischer Ehebruch schon da statt, wo der Gatte sein Herz einem anderen zuwendet. (Matth ...
Ehre ist die Anerkennung unserer wirklichen oder vermeintlichen Vorzüge durch andere (existimatio). Da die Ehre eine Voraussetzung gedeihlicher Wirksamkeit des Menschen ist, so tut der Mensch nicht Unrecht, nach Ehre zustreben, soweit er dadurch nicht höhere Pflichten versäumt. Es ist ...
Ehrerbietung ist die durch Handlungen einem anderen erwiesene Hochachtung; verbindet sich damit Anerkennung und Unterwürfigkeit, so heißt sie Ehrfurcht.
Ehrgefühl ist das Gefühl für Ehre und Schande und die Gesinnung , welche auf Ehre hält. Es ist das Gefühl der sozialen Selbstachtung , welches uns antreibt, das Bild, welches andere von uns haben, fleckenlos zu erhalten oder, wenn nötig, wieder rein ...
Ehrgeiz ist die übertriebene Begierde nach äußerer Ehre . Wenn sich die Ehrliebe zum Ehrgeiz entwickelt, sinkt das Ehrgefühl zum sittlich gleichgültigen Selbstgefühl herab; denn dem Ehrgeizigen ist meist jedes Mittel recht; er schämt sich nicht, die Ehre durch Ehrlosigkeit zu ...
Eid (iusiurandum) ist die feierliche, mit den für den Schwörenden stärksten Motiven verbundene Aussage . Da die menschliche Gesellschaft ohne Vertrauen, ohne Glauben an Treue und Wahrheit nicht bestehn kann, so ist der Eid eine der ältesten und wichtigsten Einrichtungen. Man ...
Eifersucht ist die mit Haß verknüpfte Furcht , den Besitz einer geliebten Person oder Sache mit einem anderen teilen oder an einen anderen verlieren zu müssen. Vom Neid unterscheidet sie sich dadurch, daß jener ein Gut einem anderen nicht gönnt, ohne ...
Eigenschaft (attributum) heißt jedes einem Dinge oder Begriffe beigelegte Merkmal , durch welches seine bleibende Beschaffenheit bestimmt wird. Im gewöhnlichen Sprachgebrauche werden unter Eigenschaften sowohl die einem Gegenstande dauernd angehörigen Merkmale als auch die vorübergehenden Zustände desselben verstanden. Im strengen wissenschaftlichen ...
Eigensinn heißt die Gesinnung , welche zur hartnäckigen Verfolgung eines Grundsatzes oder eines Entschlusses ohne Achtung auf Gegengründe oder Hemmnisse oder den mangelnden Wert des Erstrebten antreibt. Der Eigensinn ist eine Übertreibung der Willensstärke, die dadurch zustande kommt, daß der Mensch ...
Eigentum (lat. dominium) heißt alles, worauf jemand ein Recht durch Kauf, Erwerb, Geschenk oder Erbschaft erworben, oder worauf er mit Ausschluß eines anderen einen Anspruch hat. Er kann damit machen, was er will; er kann es verändern, verschenken, verkaufen usf ...
Eigentum ist Diebstahl (la propriete c'est le vol) behauptete Proudhon (1809-1865) in seinem Buche »Qu'est-ce que la propriete?« 1840. Doch hat Ähnliches schon Brissot 1780 gesagt.
Eigenwert ist der Wert, den wir als Persönlichkeit erworben haben. In der Herausbildung eines Eigenwertes der Person durch individuelle Vervollkommnung aller Gaben sieht August Döring (Philosophische Güterlehre 1888) das höchste Gut und damit das ethische Ziel der Menschen .
Einbildung (gr. phantasia ) heißt 1. eine Vorstellung überhaupt; 2. eine Vorstellung , der nichts in der realen Welt entspricht (imaginatio), vgl. Vision ; 3. eine unbegründete Vorstellung , die jemand von seinem Werte hat.
Einbildungskraft , s. Phantasie .
Eindruck , s. Impression .
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