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Oberkategorien: Band
Gesetz

Gesetz [Kirchner-Michaelis-1907]

Gesetz (lat. lex, gr. nomos ) heißt im allgemeinen der Ausdruck des in einer Reihe von Vorgängen Wiederkehrenden oder einer Regel , wonach etwas zu geschehen hat. Kant definiert Gesetze als Prinzipien der Notwendigkeit dessen, was zum Dasein eines Dinges gehört (Metaph ...

Lexikoneintrag zu »Gesetz«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 237-239.
Gesicht

Gesicht [Kirchner-Michaelis-1907]

Gesicht (lat. visus) heißt nach dem gewöhnlichen Sprachgebrauche der Sinn , durch welchen wir Vorstellungen von dem Licht der Farbe und den Umrissen beleuchteter Gegenstände in verschiedener Qualität und Intensität erlangen. Die »spezifische Energie « des Gesichtssinnes ist das Licht; denn mag ...

Lexikoneintrag zu »Gesicht«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 239-240.
Gesichtswinkel

Gesichtswinkel [Kirchner-Michaelis-1907]

Gesichtswinkel ist der durch zwei Linien gebildete Winkel, von denen die erste von der Stirn zum Oberkiefer, die zweite vom Ohr zur Basis der Nasenhöhle zurückgezogen wird. Beim Menschen beträgt er nach P. Camper (1791) 65 bis 100°, beim Orang ...

Lexikoneintrag zu »Gesichtswinkel«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 240.
Gesinnung

Gesinnung [Kirchner-Michaelis-1907]

Gesinnung ist die festgewordene Denkweise des Menschen , aus der die Bestimmungsgrunde seines Handelns entspringen.

Lexikoneintrag zu »Gesinnung«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 240.
Gespensterglaube

Gespensterglaube [Kirchner-Michaelis-1907]

Gespensterglaube , s. Spiritismus .

Lexikoneintrag zu »Gespensterglaube«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 240-241.
gewiß

gewiß [Kirchner-Michaelis-1907]

gewiß nennen wir dasjenige, von dessen Wahrheit wir überzeugt sind; je nachdem wir uns dabei auf subjektiv oder objektiv zureichende Gründe stützen, ist etwas für uns allein oder für alle gewiß. So sind z.B. alle Glaubenserfahrungen zwar für den ...

Lexikoneintrag zu »gewiß«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 241.
Gewissen

Gewissen [Kirchner-Michaelis-1907]

Gewissen (von wissen) ist die Gesamtheit aller bei einer Willensentscheidung mitwirkenden inneren Bestimmungsgründe . Das Gewissen ist nicht angeboren, sondern entwickelt sich langsam in den einzelnen Menschen . Je nach dem Alter und nach der intellektuellen und moralischen Bildung des einzelnen äußert ...

Lexikoneintrag zu »Gewissen«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 241-242.
gewissenhaft

gewissenhaft [Kirchner-Michaelis-1907]

gewissenhaft heißt derjenige, der her seinen Handlungen streng seinem Gewissen folgt. Gewissensfälle sind Lagen des Menschen , in denen er handeln muß, ohne über die Moralität der Handlung zur Klarheit zu kommen. Vgl. Kollision der Pflichten und Kasuistik. Stäudlin , Gesch. d ...

Lexikoneintrag zu »gewissenhaft«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 242.
Gewissensfreiheit

Gewissensfreiheit [Kirchner-Michaelis-1907]

Gewissensfreiheit ist das Recht des Menschen , in seinen Reden und Handlungen seiner eigenen Überzeugung zu folgen. Vgl. Gedankenfreiheit. Dieses Recht darf keinem Menschen verkümmert werden, am wenigsten auf moralischem und religiösem Gebiete, wenn dadurch das Wohl anderer oder der Gesellschaft ...

Lexikoneintrag zu »Gewissensfreiheit«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 242.
Gewohnheit

Gewohnheit [Kirchner-Michaelis-1907]

Gewohnheit (lat. consuetudo) ist die durch öftere Wiederholung desselben Vorstellens und Tuns entstandene Neigung und Fertigkeit , unter gleicher Veranlassung dasselbe vorzustellen und zu tun. Jene Wiederholung heißt Gewöhnung und kann willkürlich oder unwillkürlich sein. Auf der durch Gewöhnung erworbenen Gewohnheit ...

Lexikoneintrag zu »Gewohnheit«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 242-243.
Glaube

Glaube [Kirchner-Michaelis-1907]

Glaube (lat. fides) ist die auf subjektiv zureichende Gründe gestützte Überzeugung ; der Glaube steht also zwischen Meinen und Wissen ; während jenes eine zufällige, unmaßgebliche Ansicht, dieses eine subjektiv und objektiv begründete Erkenntnis ist, gewährt der Glaube nur eine rein persönliche ...

Lexikoneintrag zu »Glaube«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 243-244.
Glück / Glückseligkeit

Glück / Glückseligkeit [Kirchner-Michaelis-1907]

Glück oder Glückseligkeit ( Eudämonie ) ist derjenige Zustand, in welchem sich der Mensch in vorübergehender oder dauernder Übereinstimmung mit seinem Zwecke findet, mithin zufrieden ist. Die Glückseligkeit definiert Kant (Kr. d. r. V., S. 40) als »das Bewußtsein eines vernünftigen Wesens ...

Lexikoneintrag zu »Glück / Glückseligkeit«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 244-245.
Gnade

Gnade [Kirchner-Michaelis-1907]

Gnade ist die Güte, welche einem niedriger stehenden oder einem unwürdigen Menschen von einem höher Stehenden erwiesen wird.

Lexikoneintrag zu »Gnade«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 245.
Gnosis

Gnosis [Kirchner-Michaelis-1907]

Gnosis (gr. gnôsis ) bedeutet die (höhere) Erkenntnis , welche die positive Religion durch Philosopheme tiefer begründen will. In der alten christlichen Kirche gab es katholische und häretische Gnostiker. Jene, wie die Alexandriner Clemens und Origenes, wollten den Glauben ( pistis ) nur durch ...

Lexikoneintrag zu »Gnosis«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 245.
Gott

Gott [Kirchner-Michaelis-1907]

Gott bedeutet das höchste Wesen . Je nach ihrem Bildungsstandpunkt, nach Abstammung und Umgebung und Glauben stellen sich die Menschen dieses Wesen verschieden vor. Mit der Darstellung der Entstehung und Kritik der verschiedenen Vorstellungen , welche die Menschheit allmählich von Gott erworben ...

Lexikoneintrag zu »Gott«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 245-249.
Gottähnlichkeit

Gottähnlichkeit [Kirchner-Michaelis-1907]

Gottähnlichkeit ist ein Ideal , welches nicht bloß die Bibel (Genes. 1, 26. Matth. 5, 48), sondern auch Platon und andere Philosophen aufgestellt haben. In dem Sinne , daß Gott das vollkommenste Wesen und das Ideal ist, welches unser Geist erfassen kann ...

Lexikoneintrag zu »Gottähnlichkeit«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 249.
Grenzwert

Grenzwert [Kirchner-Michaelis-1907]

Grenzwert ist eine unveränderliche Größe , der sich eine veränderliche so weit nähern kann, daß sie zuletzt mit derselben zusammenfällt. ( Bonnel , les limites et l'atome.)

Lexikoneintrag zu »Grenzwert«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 249.
Größe

Größe [Kirchner-Michaelis-1907]

Größe ist eine Grundeigenschaft der sinnlichen Anschauung . Alles sinnlich Angeschaute erscheint in Raum und Zeit . Die Größe ist uns zunächst als Merkmal des Räumlichen gegeben. Alles Räumliche hat, bestimmte Größe. Die Größenbestimmung beginnt mit der geraden Linie und ist ...

Lexikoneintrag zu »Größe«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 249-250.
Großmut

Großmut [Kirchner-Michaelis-1907]

Großmut (lat. magnus animus) bedeutet die aus Erhabenheit über gemeine Denk- und Handlungsweise hervorgehende hochherzige Gesinnung gegen andere. Diese tritt besonders darin hervor, daß man Kleinigkeiten als solche behandelt, Beleidigungen leicht verzeiht und auf Vorteile gern verzichtet. Vgl. F. Kirchner ...

Lexikoneintrag zu »Großmut«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 250.
Grund

Grund [Kirchner-Michaelis-1907]

Grund (lat. ratio) heißt ein Urteil ( Satz , Gedanke ), dessen Gültigkeit zugleich die Gültigkeit eines anderen notwendig macht. Das Verhältnis von Grund und Folge ist die Abhängigkeit eines Gedankens von einem ändern. Dieses Verhältnis nachweisen heißt etwas begründen oder beweisen (s ...

Lexikoneintrag zu »Grund«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 250-251.

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