Artikel in der Wikipedia: Roulette (Glücksspiel)
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[565⇒] Roulette (frz., spr. rulétt), Rollscheibe, Rollrädchen, Werkzeug der Kupferstecher; Hasardspiel, bestehend aus einer drehbaren Scheibe mit numerierten Fächern, in deren eines eine im Umlauf gesetzte Kugel fällt und dadurch jedesmal Gewinn und Verlust der gegen den Bankhalter pointierenden Spieler entscheidet. [⇐565]

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 565.
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[196⇒] Roulette (franz., spr. rulett'), Glücksspiel (s. d.), nach einem den gleichen Namen führenden, zu dem Spiel gehörigen Apparat genannt, der sich in der Mitte des Spieltisches befindet. Derselbe besteht aus einer Drehscheibe, die in eine Anzahl gleich großer Fächer zerfällt, die am breiten Ende numeriert, durch Leisten geschieden und abwechselnd rot und schwarz gefärbt sind. Diese bewegt sich innerhalb eines erhöhten Randes, der gegen sie geneigt ist, und in dem der Bankier eine kleine Elfenbeinkugel in Bewegung setzt, während er gleichzeitig die Scheibe nach der entgegengesetzten Richtung dreht. Bei erschlaffender Bewegung fällt diese Kugel in eins der Fächer, dessen Nummer und Farbe über Gewinn und Verlust entscheiden. Die deutsche R. zählt deren 18, die große oder italienische dagegen 38, nämlich 1–36,0 (zéro) und 00 (double zéro), die gewöhnlich in springender Farbe aneinander gereiht sind. Auf dem grünen Teppich des Spieltisches ist eine Tabelle angelegt, die nicht nur in bestimmter Ordnung diese Zahlen verzeichnet, sondern auch besondere Abteilungen für Schwarz (noir) und Rot (rouge), Gerade (pair) und Ungerade (impair), Klein (manque) und Groß (passe) enthält. Diese Abteilungen (»Chancen«) gewinnen oder verlieren, je nachdem die gewinnende Zahl schwarz oder rot, gerade oder ungerade ist und unter 18 oder darüber beträgt. Bevor der Bankier die Scheibe dreht, haben sämtliche Pointeure eine oder mehrere der Nummern oder Abteilungen zu besetzen. Sobald die Kugel gefallen, sagt der Bankier die Nummer und ihre Eigenschaften (Rot etc.) an; die auf den gewinnenden Feldern stehenden Sätze hat er dann zu zahlen, von allen übrigen zieht er sie ein. Null, Doppelnull und die Nummern werden mit dem Satz 36mal bezahlt. Hat man mehrere Nummern zugleich besetzt, so erhält man mit dem Satz den Betrag der Quotienten, den die Division durch die Zahl der gesetzten Nummern in 36 gibt. Gerade und Ungerade, Groß und Klein, Schwarz und Rot werden einfach bezahlt. Wenn die Kugel in das Fach der einfachen Null läuft, so verlieren Schwarz, Groß und Gerade, während Rot, Klein und Ungerade nur zurückziehen dürfen (nichts gewinnen), und so umgekehrt, wenn sie in das Fach der Doppelnull läuft. Sind auch Betrügereien von seiten des Bankiers bei diesem Spiel nicht gut möglich, so sind doch die Vorteile der Bank in jeder Beziehung ganz unverhältnismäßig bedeutend, selbst dann noch, wenn sie zugunsten der Pointeure auf ein Zéro verzichtet. Denn außer dem Ertrage des andern Zéro verbleibt ihr noch der Gewinn, den sie durch Einrechnung der Einsätze der Pointeure bei der Auszahlung im Nummerspiel macht. Vgl. Silberer, Das Roulettespiel und Trente et Quarante in Monte Carlo (2. Aufl., Nizza 1905). [⇐196]

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 196.
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[406⇒] Roulette (fr., spr. Rulett, Rouge et noir), Hazardspiel, welches mittelst des Roulette, einer runden, oben offenen, in der Mitte mit einem Stern, welcher sich um einen Zapfen dreht, u. durch darauf gesetzte, aufrecht stehende, von der Mitte desselben bis an den Rand gehende u. ungefähr einen Zoll von einander abstehende Streifen von Blech in Fächer abgetheilt wird, deren Zahl gewöhnlich 18 ist, versehenen Maschine gespielt wird. Jedes dieser von zwei Streifen gebildeten Fächer ist abwechselnd schwarz u. roth gefärbt. Zwei derselben, die einander gegenüber stehenden, sind durch ein darauf gesetztes Knöpfchen von Elfenbein bezeichnet. Die Pointeurs setzen auf eine der beiden Farben, indem sie das Geld auf eine über der R. angebrachte, halb schwarz, halb roth gefärbte Gallerie, od. auf einen grünen durch beide Farben getheilten Teppich legen. Nun bringt der Banquier auf den, an der innern Wand der R. rings herum angebrachten, ein wenig über den Stern erhabenen Vorsprung eine kleine Kugel, welcher er bei dem Hineinlegen durch eine Wendung der Hand eine kreisförmige Bewegung mittheilte, u. setzt zu gleicher Zeit den Stern in Bewegung. Nachdem die Kugel mehre Male auf dem Vorsprunge im Kreise herumgelaufen ist, fällt sie in eines der 18 Fächer hinein. Fällt sie in ein schwarzes, so haben diejenigen gewonnen, welche auf Schwarz gesetzt haben, fällt sie in ein rothes, diejenigen, welche auf Roth gesetzt haben. Die auf der gewinnenden Farbe stehenden Sätze werden von dem Banquier bezahlt u. die auf der verlierenden stehenden eingezogen. Fällt sie in eines der beiden durch ein Knöpfchen bezeichneten Fächer, so zieht der Banquier, wenn es das schwarze Fach ist, alle auf Roth stehenden Sätze ein, u. die Pointeurs, welche auf Schwarz gesetzt haben, ziehen ihre Sätze zurück, ohne zu gewinnen (retiriren). Eben so im umgekehrten Falle. Die große od. italienische. R. bietet mehr Veränderungen dar; der Stern derselben hat 36 abwechselnd rothe u. schwarze Fächer, deren jedes mit einer Zahl von 1 bis 36 bezeichnet ist. Zwei Fächer sind außerdem, das eine mit 0 (Null, zéro), das andere mit 00 (Doppelnull, double zéro) bezeichnet. Auf dem dazu gehörigen Teppiche sind die Zahlen von 1 bis 36 gemalt, so wie auch verschiedene Abtheilungen sñr Roth (rouge) u. Schwarz (noir), Null u. Doppelnull, Gerade (pair) u. Ungerade (impair), Klein (manque, impasse) u. Groß (passe) angebracht. Unter Gerade werden die geraden, unter Ungerade die ungeraden Zahlen; unter Klein die Zahlen von 1 bis 18, unter Groß die von 19 bis 36 verstanden. Die Pointeurs setzen nach Belieben auf einen od. mehre dieser Fälle. Null, Doppelnull u. die Nummern werden mit dem Satze 36 mal bezahlt. Man kann auch mit einem Satze 2, 3, 4, 6, 12 Nummern zugleich besetzen u. dann erhält man mit dem Satze den Betrag des Quotienten, welchen die Division durch die Zahl der gesetzten Nummern in 36 gibt. Gerade u. Ungerade, Groß u. Klein, Schwarz u. Roth werden einfach bezahlt. Wenn die Kugel in das Fach der einfachen Null läuft, so verlieren Schwarz, Groß u. Gerade, dagegen Roth, Klein u. Ungerade retiriren; u. so umgekehrt, wenn sie in das Fach der Doppelnull läuft. [⇐406]

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 406.
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[776⇒] Roulette (rulett), frz., Rollscheibe, Rollrädchen, Werkzeug der Kupferstecher; Scheibe, mit rouge et noir und Nummern (Stern) bezeichnet, auf die der Spielende setzt; eine Kugel, die von dem Bankier von dem Vorsprung des innern Scheibenrands auf den drehenden Stern hinuntergelassen wird, bestimmt je nachdem sie nach mehren Umläufen auf einer Farbe oder Nummer stehen bleibt, Gewinn oder Verlust. [⇐776]

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 776.
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