Turm- und Schwertorden

[834] Turm- und Schwertorden, portugies. Orden, gestiftet 1459 von Alfonso V., erneuert 13. Mai 1808 durch Johann VI. und 28. Juli 1832 von Dom Pedro, Herzog von Braganza, vollständig neu organisiert u. d. T.: »Der alte und sehr edle Orden vom Turm und Schwert für Tapferkeit, Ergebenheit und Verdienst.« Die Grade sind: Großmeister, Großoffiziere, Großkreuze, Kommandeure, Offiziere und Ritter, deren Zahl unbestimmt ist. Der Orden wird verliehen für persönliches Verdienst, ausgezeichnete Taten und bürgerliche Treue, ist aber auch durch Nachweis derselben Inländern und Ausländern zugänglich. Die Dekoration der Ritter besteht aus einem silbernen (höhere Grade goldenen), weiß emaillierten, fünfspitzigen Kreuz, auf dessen goldenem Mittelschild im Avers ein Schwert in einem grünen Eichenkranz ruht, im Revers ein aufgeschlagenes Buch (die »Charte der Monarchie«), links mit dem portugiesischen Wappen, rechts mit dem Titel der Konstitution, sich befindet, während auf dem blauen Ring vorn: »Valer, lealdade, merito« (»Tapferkeit, Ergebenheit, Verdienst«), hinten: »Pelo Rei e pela lei« (»Für den König und das Gesetz«) steht. Das Kreuz hat zwischen den zwei obern Armen einen goldenen Turm, an dem es hängt, und ist von einem Eichenkranz umgeben. Großoffiziere, Großkreuze und Komture tragen einen goldenen Stern mit darauf liegendem Kreuz und spitzdachigem Turm, die erstern auf der rechten, die andern auf der linken Brust (Erlaß vom 1. Febr. 1896). Die Ordenskette besteht aus den Türmen und Schwertern in Kränzen des Ordens, dessen Band dunkelblau ist. Ordenstag: 29. April.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 834.
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