[606] Bergkleidung, der Anzug, welcher bei den Bergleuten gewöhnlich ist; besteht in einer weiten Jacke (Kittel, Grubenkittel) von schwärzlicher Leinwand od. Tuch, vorn mit einer Reihe blanker Knöpfe (oft zur Zierde deren mehrere) u. Brusttaschen, auch einem stehenden u. außerdem einem größeren liegenden Kragen (Häuerkragen) bis auf die Schultern, oft von bunter Farbe; hinten haben sie das halbrunde, bis an die Kniereichende Bergleder (Schurz-, Arsch-, Fahrleder) das mit einem Gürtel mit Schnalle um den Leib befestigt u. nur von Tag jungen u. Wäscharbeitern vorn getragen wird. Vor den Knieen waren sonst u. sind noch jetzt bei Bergaufzügen die Kniebügel, ovale Stücke schwarzes Leder, mit dem Kniegürtel befestigt. Auf dem Kopfe tragen sie den Schachthut (Grubenmütze), eine cylinderförmige Mütze von Tuch od. Filz, vorn mit den Zeichen des Bergmanns, Schlägel u. Eisen, geziert; darunter (aber nur bei höheren Klassen der Arbeiter) die Berghaube (Fahrkappe), eine Haube von weißer Leinwand, von welcher 2 breite Streifen auf dem Rücken zu einer Schleife gebunden herabgehen. Vor der Brust, od. auch hier u. da vor der Mütze, tragen sie das Grubenlicht od. die Grubenlampe. Die Unterkleider sind bei feierlichen Gelegenheiten weiß, sonst grau od. schwarz. Die Häuer tragen zur Parade Bergbarren, große Beile mit kurzem Stiel, oben mit langer Spitze, Die Bergbeamten sind durch mehrere Abzeichen, bes. an den Schachthüten u. Bergkappen, die Reviere durch bunte Westen u. farbige, liegende Kragen unterschieden; auch tragen sie Bergsäbel, eine Art Hirschfänger mit Portepees, für gewöhnlich aber, vom Steiger aufwärts, Berghäckchen (Steigerhäckchen). Neben der eigentlichen B. tragen die Bergbeamten noch Berguniformen, meist schwarze Jacken (Buffjacken) mit rothen Aufschlägen u. Gold od. Silber, auf den Epaulettes u. Knöpfen Schlägel u. Eisen.