Central-Amerika [1]

[811] Central-Amerika (Centro-Amerika, Mittel-Amerika), die, den Continent von Nordamerika mit dem von Südamerika verbindende Landenge, welche sich, vom 18° 10' nördl. Br. an in OSORichtung erstreckend, unterm 7° bis 8° nördl. B. in den letzteren übergeht, einen Flächenraum von ungefähr 16,000 QM. umfassend; grenzt im NW. an den mexicanischen Staat Chiapa, im N. an Yucatan u. die Hondurasbai (Theil des Caraibischen Meeres), im O. (im südlichsten Theile aber nach N.) an das Caraibische Meer, im SO. an die südamerikanische Republik Neu-Granada im S. u. W. längs seiner ganzen Ausdehnung an den Stillen Ocean. Gebirge: die Cordilleren, die ganze Landenge in der Richtung von SO. nach NW. durchziehend; größter Fluß: San Juan (Colorado); größter See: Nicaragua See. Klima im Allgemeinen ungesund, namentlich im SO., Producte: s.d. einzelnen Staaten; Einwohner über 2 Millionen, wovon ungefähr 100,000 Weiße u. Creolen, 800,000 Mischlinge (Ladinos, d.i. kluger Mann), 10,000 Neger u. über 1 Million Indianer. Eine auffallende Wahrnehmung ist, daß in C.-A. die Weißen nicht nur absolut, sondern auch relativ von Jahr zu Jahr an Zahl abnehmen, die Mischlinge sich immer mehr dem indianischen Typus nähern u. die Indianer an Seelenzahl rasch zunehmen. Eintheilung in die 5 Staaten: Guatemala (5000 QM. mit 970,000 Ew.), San Salvador (1000 QM. mit 394,000 Ew.), Honduras (3600 QM. mit 358,000 Ew.), Nicaragua (3200 QM. mit 260,000 Ew.) u. Costa Rica (3000 QM. mit 215,000 Ew.), welche ehemals einen Föderativ-Staat, der sich mehrmals auflöste u. mehrmals wieder vereinigte, ausmachten, seit October 1842 aber 5 selbständige Staaten bilden Außerdem gehört noch hierher der Isthmo von Panama (ehemals Departement der südamerikanischen Republik Neu-Granada, seit den 27. Februar 1855 aber selbständig); auch macht England Anspruch auf Oberhoheitsrechte über einen Theil des NW. (britischen Honduras u. Mosquito-Küste). Das Nähere über die einzelnen Staaten s. deren eigne Artikel.