Korēa

[719] Korēa, 1) (bei den Chinesen Tscho-Siang, bei den Japanesen Tsio-Sen, ein Königreich), welches Schutzstaat von China ist, es besteht aus einer großen Halbinsel an der Ostseite Asiens, ist im Westen vom Gelben Meere, im Osten vom Japanischen Meere, im Süden von der Straße von K. bespült, welche K. von den Japanischen Inseln Kiusiu u. Nipon trennt u. das Gelbe mit dem Japanischen Meer verbindet; das Gebirg Schanalin od. Tschangpe-Schan im Norden trennt K. von der Mandschurei, setzt sich südwärts fort u. erfüllt die[719] ganze Halbinsel, welche hie, durch ihr eigenthümliches Gepräge, namentlich ein für ihre Lage, zwischen 34° u. 43° nördl. Breite, rauhes Klima erhält. Nur die Westseite u. der südliche Theil, meist von geringer Erhebung, haben ein milderes Klima, u. hier gedeihen Baumwolle, Tabak, Maulbeerbäume etc. Das Land hat 7100 QM. u. erzeugt außerdem Reis, Gerste, Hanf, Flachs, Ginseng, Pferde u. Rinder, Jagdwild, Bären u. andere Pelzthiere, Seidenraupen, u. aus dem Mineralreiche Steinsalz, Eisen, Blei, Gold- u. Silber. Die Ew., zu 71/2 Mill. angegeben, sind ein Gemisch chinesischer u. mandschurisch-tungusischer, vielleicht auch theilweise japanischer Abstammung, bekennen sich zur Lehre des Fo u. die höheren Stände zu der des Confutse u. haben eine eigene Sprache (s. Koreanische Sprache); sie verfertigen Seiden- u. Baumwollenzeuge, trefflichen Firniß, schönes Papier, treiben Ackerbau u. Viehzucht, Seidenzucht u. lebhaften Handel mit China u. Japan. Das Land ist dem Eintritt von Fremden, namentlich Europäern, gänzlich verschlossen, doch scheinen in neuerer Zeit französisch-katholische Missionäre Eingang gefunden zu haben. Das Königreich steht unter einem erblichen Könige, welcher China u. Japan (dem letzteren mit der südwestlichen Provinz Tschusin) tributbar, sonst aber unabhängig ist, mit einem Staatsrath, lebt von den Steuern u. dem Ertrage ansehnlicher Domänen; die Gesetze sind scharf u. grausam; das Militär ist mit Flinten, Piken, Helmen u. Harnischen versehen; die Flotte ist ziemlich ansehnlich, doch die Schiffe nur klein. Getheilt in acht Provinzen: Kingki, in der Mitte, mit der Hauptstadt des Königreichs Kingkitao; Pingyan (Pingan), mit Pallisaden gegen die Mandschurei umgeben; Stadt Weynon (Wheiwen) am Yalu; Hoanghai, am Gelben Meere; Hauptstadt Hoang; Tschusin, südwestlichst;, Hauptstadt Kusu, dazu gehört der Archipelagus von K., eine Gruppe von vielen Inseln; Tsuenko, südlich, Stadt Tsinschen; Kinchan, im Südosten u. an der Straße von K.; Hauptstadt Kang; Hienking, nordöstlichst, durch Palli aden von der Mandschurei getrennt; Hauptstadt Tsi-myen-su; Kianyuen (Kianjuang), Stadt Longvankhan 2 Fürstenthum in Ostindien, welches dem britischen Agenten für die Südwestgrenze von Bengalen untergeordnet ist, etwa 105 QM. groß, reich an Lack u. Seide; mit 100,000 Rupien, wovon 1609 als Tribu. at. die britische Regierung errichtet werden müssen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 719-720.
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