[23] Lagerung, die Art u. Weise, wie die Gesteinsschichten über einander liegen. Im Allgemeinen sind die Schichten in horizontaler Lage abgesetzt (höhlige Lage), doch häufig durch spätere Einflüsse aus ihrer horizontalen Lage gebracht worden. Zur Bestimmung dieser Abweichung von der horizontalen Lage (abweichende L.) dienen zwei gerade Linien, die Streichlinie, welche horizontal in der Schichtungsfläche liegt, u. die Falllinie, welche die größte Neigung der Schichtungsfläche gegen der Horizont angibt. Die Abweichung der Streichlinie vom Meridian des Beobachtungsortes heißt das Streichen der Schicht; das Fallen der Schicht bestimmt man durch den Winkel, welchen die Falllinie mit dem Horizont einschließt, wobei zugleich die Himmelsgegend angegeben wird, nach welcher das Fallen stattfindet. Das Streichen der Schicht ermittelt man mit Hülfe eines gewöhnlichen Compasses, das Fallen mittelst eines am Compaß angebrachten kleinen Lothes. Man spricht von Antiklinaler L., wenn die Schichten nach entgegengesetzten Richtungen von einander wegfallen u. daher dachförmige, haubenförmige, kammförmige od. sattelförmige Gestalten bilden; erstrecken sich diese in die Länge, so nennt man die Richtung der Erhebungslinie die antiklinale Linie; Synklinale L., wo die Schichten von entgegengesetzten Seiten nach einander zufallen; diese geht in die Muldenförmige L. über, wenn das Entgegenfallen flach ist. Von Wichtigkeit für die Bestimmung des Alters der Schichten ist die Discordante L., d. h. die abweichende L. von benachbarten Schichten. Ist eine horizontale Schicht auf einer nicht horizontalen abgelagert, so ist mit Bestimmtheit anzunehmen, daß sie erst dann abgesetzt wurde, nachdem jene aus ihrer horizontalen Lage gebracht worden war, also jünger ist, als jene.