Rosen [3]

[362] Rosen, 1) Kunz (Konrad) von der R., lustiger Rath des Kaisers Maximilian I., war demselben so ergeben, daß er während der Hast des Kaisers in Brügge als Franciscaner verkleidet zu ihm kam u. das Anerbieten machte, unter seiner Maske zu entfliehen, während er selbst in Hast bleiben wollte (was der Kaiser jedoch nicht annahm). Mehre seiner Witzworte sind auf uns gekommen, vgl. Flögels Geschichte der Hofnarren, S. 190 ff. 2) Nikolaus, s. Rosenstein 1). 3) Friedrich Ballhor n-R., geb. 1774 in Göttingen, wurde 1803 Privatdocent der Rechte daselbst, 1804 Beisitzer im Spruchcollegium, 1807 zugleich Mitglied des westfälischen Consistoriums, 1819 Director der Lippeschen Justizkanzlei u. des Criminalgerichts in Detmold, wo er 15. October 1855 starb. 4) Friedrich August, Sohn des Vorigen, geb. 1805 in Hannover, studirte in Göttingen, Leipzig u. Berlin Orientalische Sprachen, bes. Sanskrit, reiste nach Paris, benutzte de Sacy's Unterricht, wurde Professor der Orientalischen Literatur in London, legte aber 1831 seine Stelle nieder u. st. 12. Sept. 1837 in London; er schr.: Corporis radicum sanscritarum prolusio, Berl. 1826; Radices sanscritae, ebd. 1827; u. gab heraus : The algebra of Muhamed Ben Musa, arab. u. engl., Lond. 1831; Rigvedae specimen, ebd. 1831; Dictionary Bengal and Sanscrit explained in English, ebd. 1833; Colebrook's miscellaneous essays, Lond. 1837, 2 Bde. Nach seinem Tode erschien: Rigveda-Sanhita, 1. Buch sanscrit. u. lat., ebd. 1838; Catalogus codicum manuscriptorum syriacorum et carshunicorum, ebd. 1839, Fol. 5) Georg, Bruder des Vorigen, geb. 1821 in Detmold, studirte seit 1839 in Berlin u. Leipzig Orientalische Sprachen, bereiste 1843–1844, von der preußischen Regierung unterstützt, den Orient, wurde nach seiner Rückkehr 1844 zweiter Dragoman bei der preußischen Gesandtschaft in Constantinopel u. 1853 preußischer Consul u. hanseatischer Viceconsul in Jerusalem. Er schr.: Rudimenta Persica, Lpz. 1843; Über die Sprache der Lazen, Lemgo 1844; Ossetische Grammatik, ebd. 1846; u. übersetzte aus dem Persischen Mesnewi od. Doppelverse des Scheich Dschelal Eddin Rumi, Lpz. 1849, u. aus dem Türkischen das Buch des Sudan, ebd. 1847, u. Nameh, ebd. 1858.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 362.
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