Apotheker

1. Dem Apotheker traue der Teufel, beide haben viel Büchsen.Körte, 210.


2. Der Apotheker halte den Stössel und der Brauer rühre im Kessel.

Jeder treibe sein Geschäft.


3. Des Apothekers Mörser verderbt des Kunstpfeifers Musik.


4. Die Apotheker rechnen theuer und speisen übel.


5. Ein Apotheker ohne Zucker ist ein armer Schlucker.

Er hat, wie ein Soldat ohne Gewehr, nicht, was zu seinem Berufe gehört.

Frz.: C'est un apothicaire sans sucre. – Trésorier sans argent est un apothicaire sans sucre. (Recueil.)


6. Ennen Apotheker nemmt 'er negen on negen sech seker (sicher). (Meurs.) – Firmenich, I, 407, 417.


7. Je mehr Apotheker, desto mehr Leichensteine.


8. Kein Apotheker ohne Gift.


9. Luk ût, hat de Düwel segt, had 'n Aptheker bi't Bên kregen. (Ostfries.)


10. Wer mit den Apothekern isst, für den ist theure Zeit.


[Zusätze und Ergänzungen]

11. Apenteker köche bäter, und losse sich är Köchen doch déier bezuolen.Schuster, 773b.


12. Apotheker, Doctor vnd Jurist bringen das best von vnrechten gut daruon.Henisch, 92, 40.


13. Apotheker und Postmeister tragen grob Tuch.

»Es is noch ganz ni so lang her, dat de Aftheker jo so groff wêren as de Postmeisters.« (Piening, 1.)


14. Die Apotheker sind die grössten Wucherer, sie geben eine Purgation für einen Gulden und nehmen die Wirkung nicht für einen Pfennig.Wirth, I, 15.


15. Ein Apotheker braucht nicht lange Hahnrei zu sein.

Frz.: Un apothicaire ne doit être longtemps cocu. (Bohn I, 60.)

16. Kein Apotheker, er pfuscht dem Docktor einmal ins Handwerck.

»Wo in de Welt is wull en Aftheker, de den Docktor ni mal in sin Handwerck pfuschen deit.« (Piening, Hamburger Dööntjenbook, 1.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 786.
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