1. Es ist anders gekocht vnd anders angericht. – Lehmann, 177, 38.
»Offt wird ein ding auff eine weiss beschlossen vnd befohlen, im werk erfolgts nit vnd wird anders verricht.«
2. Es ist zum Kochen zu spät, wenn man auftragen soll.
Lat.: Turpissimum tunc discere velle, quod jam necesse est docere. (Sutor, 735.)
3. Es kocht nicht jeder so gut, als er kann.
4. Gekocht und gebraten, es kommt alles an einen Ort.
Wer isst, was ihm vorkommt, und nicht kostbare oder besondere Speisen verlangt.
Frz.: Cuit et rôti va tout en un pertuis. (Kritzinger, 196.)
[1449] 5. Gut gekocht, ist gesund. – Petri, II, 324.
6. Gut gekocht ist halbe Kost.
Holl.: Coken ist kost, al en schinet niet. (Harrebomée, I, 442.)
7. Gut kochen kann mancher Mann, er richtet's aber eklig an.
8. Halb gekocht ist vugesundt. – Lehmann, 600, 105.
Dän.: Halv-koget er usundt, for meget koget smager ikke. (Prov. dan., 270.)
9. Hast du wohl gekocht, so wirst du wohl essen. – Simrock, 5799.
»Ziehet hin in Gottes Namen, machts wol auss, habt jhrs wol angefangen, habt jhrs wol kocht, so esst es gut.« (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 493.)
10. Heffstu wol gekochet, so richt wol an. – Franck, II, 81b; Tappius, 97a; Petri, II, 373; Gruter, I, 47; Sutor, 97; Simrock, 5797; Körte, 3457.
11. Koche wie kann, frisst 'ne Hund, frisst Mann. (Schles.)
Vortrefflicher Grundsatz gewisser Hausfrauen, die da glauben, für den Mann sei alles gut. In Preussen: Oeck kak so got wie öck kann, frett nich min Hund, dann frett doch min Mann. (Frischbier2, 2092.)
12. Kochen kann man für andere, aber nicht schlingen.
13. Kochen können viele, aber nur wenige können zurichten.
14. Kochen und Backen geräth nicht immer. – Grimm, V, 1555.
15. Kocht man's wohl, so schmeckt man's wohl. – Simrock, 5798; Körte, 3459.
Holl.: Veel kochens maakt goeden kost. (Harrebomée, I, 442b.)
16. Koken is kost, al en schinet nicht. – Körte, 3458.
17. Man kocht anders, anders richt man an. – Lehmann, 598, 74; Körte, 3456.
18. Man kocht überall mit Wasser.
Poln.: Wszędzie w wodze warzą. (Lompa, 34.)
19. Man kocht zuvor, ehe man anricht. – Lehmann, 610, 7.
20. Man muss kochen, ehe man anricht. – Lehmann, 700, 110.
Die Neugriechen, um Vorsorge zu empfehlen: Koche bevor dich hungert. Die Walachen: Der Kluge schafft sich im Sommer einen Schlitten, im Winter einen Wagen an. Die Letten: Man muss den Stall bauen, ehe man die Schafe kauft. (Reinsberg III, 24.)
21. Mancher kan wol kochen vnnd das kocht nicht anrichten. – Lehmann, 33, 35; Eiselein, 386; Simrock, 5795; Braun, I, 1913.
Lat.: Alio coquente ollam paratam sustuli. (Eiselein, 387.)
22. Viel kochen ist vnrath. – Petri, II, 573.
23. Was daheim gekocht wird, soll auch daheim gegessen werden. (Kamnitz.)
24. Was eilfertig kocht, das ist brentzend oder halb rohe. – Lehmann, 161. 6.
25. Was einer kocht, das wird er ausschütten.
26. Was man kocht, das muss man essen. – Reinsberg III, 64.
27. Was man lange kocht, wird oft verkocht. – Körte, 6452.
28. Was nützt stetes Kochen, wenn man den Tisch nie deckt!
»Wollt ihr ewig kochen; soll der Tisch nie gedeckt werden?« (L. Börne, Ges. Schriften, Hamburg 1840, III, 37.)
29. Wei et sick gued kocket, de kannt gud ätten (opscheppen), (Waldeck.) – Curtze, 329, 183; für Iserlohn: Woeste, 72, 168.
30. Wemme sik gued koeket, kann me sik gued opfüllen. (Büren.)
31. Wenn es kocht, zischt's.
32. Wer es hat gekocht, der richts auch an. – Lehmann, 18, 31; Simrock, 5796; Eiselein, 387; Braun, I, 1914.
33. Wer kan kochen, wenn man nichts in der Küchen hat. – Petri, II, 727.
34. Wer nicht kochen kann, der bleib auss der Küche. – Petri, II, 742; Körte, 3583; Reinsberg III, 106; Masson, 319.
[1450] 35. Wers gut kochet, mags gut aussessen. – Henisch, 946, 38; Petri, II, 756; Frischbier2, 2091.
36. Wie man kocht, so wird man essen.
Frz.: Qui bien fera, bien trouvera. (Lendroy, 700.)
37. Wie man's kocht, so schmeckt's.
38. Wir haben nichts gekocht, woher kommen die glühenden Kohlen. – Burckhardt, 311.
Von unvorhergesehenem und unverschuldetem Unglück.
39. Wir kochen alle mit Wasser.
40. Wo man kocht vnd brät, da rauchts immer. – Petri, II, 812; Henisch, 478, 55.
41. Woran man lang kocht, da wird gemeiniglich verkocht. – Gruter, I, 74; Sutor, 159; Petri, II, 815.
*42. 'Ch wîss net, bän ich gekôcht awer gebrôden. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 324, 226.
Ich weiss nicht, woran ich bin.
*43. Das kocht wie ein Garntopf. – Fischer, Psalter, 256, 1.
*44. Das ist weder gekocht noch gebraten.
Poln.: Ani warzony, ani piczony. (Lompa, 5.)
*45. Der ist kocht und ei'gebrennt. (Franken.)
Der ist verloren.
*46. Er hat's lange bei sich gekocht, aber nicht können anrichten.
*47. Er ist gut gekocht.
So sagt man in Afghanistan von einem mit allen Hunden gehetzten Diplomaten oder einem andern schlauen Fremden.
*48. Er kocht eher als Spargel.
Von einem, der leicht in Zorn geräth.
*49. Er kocht für sich.
Er lebt zurückgezogen und einfach.
Frz.: Il fait son petit pot à part. (Lendroy, 1157.)
*50. Er kocht in allen Küchen durcheinander.
*51. Er kocht in allen Pötten. (Sauerland.)
*52. Er kocht in Einer Pfanne zweierlei Brei. – Sailer, 298.
Der Vielseitige oder der auf beiden Achseln Tragende.
*53. Er wird schon wieder kochen kommen in meinen Ofen.
Er wird schon wieder in meine Hände kommen, dann will ich's ihm fühlen lassen.
*54. Es ist söuisch gekocht, wer möcht dervo? – Sutermeister, II, 83.
*55. Hat ers gut gekocht, so mag ers gut essen. – Lehmainn, 18, 32.
*56. Heut' kocht's bei mir in allen Töpfen.
Ich hörte das Wort in der Bedeutung; Ich bin sehr beschäftigt, bin von allen Seiten in Anspruch genommen.
*57. Ich wil euch das wol kochen. – Waldis, IV, 97.
»Ich will dirs kochen.« (Simplic., I, 341.)
*58. Kocht ers gut, 'so wird ers gut essen. – Heuseler, 306.
Luther in Verantwortung der aufgelegten Aufruhr von Herzog Georgen, u.s.w.
*59. Man hat lang daran gekocht. – Lehmann, 851, 19.
*60. Man hats lang gekocht, hats nur nicht können anrichten. – Lehmann, 19, 56 u. 33, 35.
*61. Man kocht noch am Brey. – Lehmann, 851, 19; Simrock, 5804.
*62. Se kôche nor um Seangtog bä Flîsch1. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 32, 38.
1) Sonntag bei, d.i. mit Fleisch, d.h. sie sind arm.
*63. Se kûche bä, Wasser wä de örem Legd1. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 32, 28.
*64. Sie (die) kochen auch nur mit Wasser.
»Uebrigens ist auch nicht alles Gold bei ihnen (den Franzosen); sie kochen mitunter sehr mit Wasser.« (York, Briefe vom Jahre 1807; Droysen, I, 177.) »Da war nichts als pur lauter armedei vorhanden, dann sie kocheten mit Wasser.« (Fischart, Klag des Ehestandes, in Kloster, X, 631.)
*65. Sie kochen in Einem Topf (Hafen).
Von mehreren, die in Ein Horn blasen, an Einem Strange ziehen, in Eine Kerbe hauen.
66. Der Eine kocht mit Wasser, der andere mit Wein. (Wien.)
67. Es is a hoad's Kocha bai'n grea-n Holz, wâ ma' koa Mehl hâd. (Niederösterr.)
68. Man mag kochen (braten) wie man will, es bleibt im Topfe (in der Pfanne) etwas hangen.
Böhm.: Každý má své škraloupý. (Čelakovský, 283.)
*69. Kâk di 't sur, un ett dat mit Lepeln. – Dähnert, 274a.
Wird scherzweise zu jemand gesagt, der nicht weiss, was er mit einem Dinge machen soll.
*70. Su wos kocht meiner Mutter ihre Tochter net. (Oberharz.)
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