1. Auf dies Häflein gehört solch Decklein.
»Auff das haffelin gehört das Deckelin.« (Petri, II, 22; Henisch, 668, 10.)
2. Der e (eine) hat's Hafale zerbroch'n, der anner 's Störzla. (Franken.) – Frommann, VI, 315, 143.
Es hat jeder von beiden gefehlt. »Er gedacht: Hast die anderswo frembde häfelen zerbrochen, so hat sie daheim krüge zerbrochen.« (Pauli, Schimpff, XXXVIb.)
3. Der ein' bricht 's Häferl, der ander 's Reindl. (Oberösterreich.)
4. Ein kleines Hafl geht leicht über. (Oberösterreich.)
5. Es ist kein Häfflein, es findet sein Decklein. – Lehmann, II, 143, 181.
6. Es ist kein Häflein so klein, es findet sein Deckelein.
7. Guck in dein eigen Häflein. – Simrock, 1917; Körte, 2522; Eiselein, 268.
Lat.: Te ipsum excute. (Eiselein, 268.) – Nosce te ipsum. (Sutor, 97.)
8. Jed's Hafala find't sei Störzla. (Franken.) – Frommann, VI, 315, 141.
9. Kleine Häflein haben auch Ohren1. – Körte, 2521.
1) Henkel zum bequemen Gebrauch.
10. Kleine Häflein lauffen bald vber. – Lehmann, 924, 19; Günther, 38; Körte, 2525.
Dass kleine Leute leicht in Zorn gerathen.
11. Kleni Hafali1 lafen ball über. (Franken.) – Fromnann, VI, 327, 142; für Schwaben: Nefflen, 462.
1) Plural der Verkleinerungsform Hafala = Töpfchen. – Kleine Leute sind aufbrausender als grosse.
12. 'S Hefadl ged sou loueng zan Prinddl, pis 's pricht. (Steiermark.) – Firmenich, II, 765, 32.
Das Häflein geht so lange zum Brünnlein, bis es bricht.
13. 'S Hefadl laft pan iar oli Damfingaloung iba. (Steiermark.) – Firmenich, II, 767, 75.
14. Wan's Hafl voll ist, geht's über. (Oberösterreich.)
*15. Ar will 's Hafala nit verschüt'n. (Franken.) – Frommann, VI, 315, 144.
Er will's nicht bei ihm verderben.
*16. Das häfelin zum fewr setzen. – Murner, Nb., 46.
Leidenschaften anfachen. »Wann das häfelin ist zugesetzt vnd sie mir das hackmesser wetzt. Da setzt sie mir das häfelin zu, da ich solt zu Paris studiren.« (Kloster, IV, 761.)
[258] *17. Das häflin vom fewr (ab)rucken. – Murner, Nb., 46, im Kloster, IV, 761.
Eifer, Begierde u.s.w. mässigen, bändigen.
*18. Die Häfelein zusammentragen.
*19. Es ist ein kleines Häfeli, läuft bald über. – Sailer, 299.
*20. In sein eigen Häflein gucken. – Eyering, III, 104.
*21. 'S Häfeln lauft'n gleich über. (Würzburg.)
Er wird sofort bei der geringfügigsten Sache zornig. Sartorius (163) meint, es sei die Gallenblase einem Töpfchen verglichen, woraus die Galle bei einiger Erhitzung kochend überlaufe und Zorn errege.
*22. Sag no Haferl, host glei a Würstl drinn. – Zaupser, 83.
Ironisch: du darfst nur befehlen und die Wurst (die Sache) wird da sein.
*23. Wenn ar (nur) in sei' Hafala guckte. (Franken.) – Frommann, VI, 315, 145.
Seine eigene Haushaltung führte, besorgte, überwachte.
24. Es ist grad glei nur a so, dass ma sågt: Haferl, und's Häferl is schon då. (Niederösterr.)
Zu dem, der sich etwas leichter vorstellt, als es ist.
[1395] *25. Darfst grad sagn: Haferl, ist die Suppe a schon drinn. (Rott-Thal.)
Die Sache geht nicht so leicht.
*26. Einem das Häfele aufdecken. (Würtemberg.) – Klein, I, 178.
Einen überlisten, ihm Verweise geben.
Buchempfehlung
»In der jetzigen Zeit, nicht der Völkerwanderung nach Außen, sondern der Völkerregungen nach Innen, wo Welttheile einander bewegen und ein Land um das andre zum Vaterlande reift, wird auch der Dichter mit fortgezogen und wenigstens das Herz will mit schlagen helfen. Wahrlich! man kann nicht anders, und ich achte keinen Mann, der sich jetzo blos der Kunst zuwendet, ohne die Kunst selbst gegen die Zeit zu kehren.« schreibt Jean Paul in dem der Ausgabe vorangestellten Motto. Eines der rund einhundert Lieder, die Hoffmann von Fallersleben 1843 anonym herausgibt, wird zur deutschen Nationalhymne werden.
90 Seiten, 5.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1804 und 1815 ist Heidelberg das intellektuelle Zentrum einer Bewegung, die sich von dort aus in der Welt verbreitet. Individuelles Erleben von Idylle und Harmonie, die Innerlichkeit der Seele sind die zentralen Themen der Hochromantik als Gegenbewegung zur von der Antike inspirierten Klassik und der vernunftgetriebenen Aufklärung. Acht der ganz großen Erzählungen der Hochromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe zusammengestellt.
390 Seiten, 19.80 Euro