1. Dat sall wol wat heeschen, sädd' et Niklöschen, do feel et mit der Röp (Eier) den Hartberg heraf. (Rheinl.)
2. Heiss es dem Buben und mach's selber.
Port.: Manda e descuida, naõ se fará cousa nenhuma. – Manda, e faze-o tirar-te-ha cuidado. – Manda o amo ao moço, o moço ao gato, e o gato ao rabo. (Bohn I, 282.)
Span.: Manda y descuida no se hará casa ninguna. (Bohn I, 230.)
3. Man heisst's einem andern, was man selber nicht thun mag.
4. Mannich ên hêt as de Annern ûtsêt. (Lübeck.) – Deecke, 11.
5. Wer etwas heisst, ist so schuldig, als wer es selber thut. – Graf, 305, 141.
Als Rechtssprichwort von der Theilnahme an einem Vergehen. »Wer ein ding heiset, der is alls wol dran schuldig, als der es selbs tut.« (Klingen, Glössen zum Sachsenspiegel, II, 32, 161.) Hauptsächlieh wol nur mit Bezug auf abhängige Personen.
*6. Bei ihm heisst's: Alles her, mein Fisch.
Von einem Habsüchtigen.
*7. Bei ihm heisst's: Alles verfressen vor dem End', macht ein richtiges Testament.
*8. Bei ihm heisst's: Her in meinen Sack.
*9. Bei ihm heisst's immer: Trag auf und zett' nicht. – Mayer, II, 109.
*10. Da heisst's: Friss, Vogel, oder stirb.
*11. Dat hêt Kato! Wullt du nich vör to sehn, seh na to. (Ostfries.) – Hauskalender, III.
*12. Dat hêt ins, man kumm nig bett. (Holst.)
Das ist einmal, aber komm mir nicht wieder damit.
*13. Dat hêt nich: kack op e Pühl (Pfühl), dat hêt fat: schît det ganze Bedd voll. – Frischbier2, 1558.
*14. Do heisst's: Thue Augen oder Beutel auf.
*15. Er heisst alle Tage anders.
Wortspiel mit dem Umstandswort »anders« und dem Eigennamen »Anders«.
*16. He hêt Aselätt. (Westf.)
Aus: as he lätt, wie er lässt, aussieht, scherzweise als Eigenname gebraucht. Er ist so, wie er aussieht. Nomen et omen.
*17. Hêssen heisst dat nich, heissen hêsst dat. (Stargard.)
Zur Verspottung des selbst nicht taktfesten Besserwissers.
*18. Hier heisst's: Leb' wohl, theures Licht.
Wenn man einen sehr geliebten Gegenstand verloren hat.
*19. Na, bei dar hêsst's oh: wisste har? (Oberlausitz.)
Von widerspenstigen Frauen. »Wisste har« ruft man nämlich den Ackerpferden zu, wenn sie auf die Seite gehen sollen.
*20. Sie heissen einander kurz und lang.
Belegen sich gegenseitig mit allen nur erdenklichen Schimpfnamen.
21. Heisse was, so bist du was.
22. Wie heissen Sie, fragte der Advocat, als er geschrieben hatte: Der mir nach Namen, Stand und Wohnort wohl bekannte.
*23. Da heisst es: Hund, friss oder stirb. – Dietrich, II, 222.
*24. Heissen vnd lassen ist eins Handwergs.
Buchempfehlung
1880 erzielt Marie von Ebner-Eschenbach mit »Lotti, die Uhrmacherin« ihren literarischen Durchbruch. Die Erzählung entsteht während die Autorin sich in Wien selbst zur Uhrmacherin ausbilden lässt.
84 Seiten, 4.80 Euro