1. An Sanct Mattheis geht kein Fuchs mehr übers Eis. – Orakel, 325.
2. An Sanct Mattheis trinkt die Lerch' aus'm Gleis. – Orakel, 333.
3. An Sanct Matthias (24. Febr.) erste Frühlingshoffhung. (Oberschlesien.)
4. Hat Mattheis seine Hacke verloren, wird Joseph das Eis durchbohren. – Bair. Hauskalender.
5. Heute schliesst Matthias die Erde auf oder zu. (Lausitz.)
6. Ist Matthias schön, so darf man alle Scherhaufen anbauen. (Oberösterreich.) – Baumgarten, I, 52.
D.h. es wächst und gedeiht dann alles.
7. Ist Sanct Matthias kalt, so hat die Kälte Halt. – Boebel, 14.
Sie soll dann eine anhaltende sein.
8. Maddtheis michd Eis oder bricht Eis. (Trier.) – Laven, 186, 74.
Am Matthiastage wird es von neuem Winter oder es tritt milderes Wetter ein.
9. Mattheis, Birnreis. (Oberösterreich.) – Baumgarten.
Um Matthäus fangen die Birnen zu reifen und zu fallen an.
10. Matthies1 macht die Birnen süss. (Oberösterreich.) – Baumgarten, I, 52.
1) Hier ist wieder Matthäus (s. 6) gemeint, der in Oberösterreich zu einem Matthias gemacht wird.
11. Matthies1 macht die Weimer (Trauben) süss. (Tirol.)
1) Auch hier ist der heil. Matthäus gemeint.
[497] 12. Mattheis bricht all Eis, findt er keins, so macht er eins. – Gruter, III, 68; Kloster, VIII, 626; Petri, II, 517; Lehmann, II, 411, 56; Chaos, 999; Eiselein, 454; Braun, I, 2584; Hennig, 159; Blum, 283; Boebel, 14; Orakel, 317; Frischbier2, 2558; ostfriesisch im Hauskalender, II; für Waldeck: Curtze, 314, 12; für Elsass: Stöber, 65; Firmenich, II, 527; Schweiz, I, 144, 74; für Oberösterreich: Baumgarten, I, 43.
In Schwaben: Hot'r koans, so macht'r oans. (Birlinger, 629.) In Holstein: Sanct-Matthies brikt dat Îs, man find he nix (gên) so makt he wat (ên). (Schütze, III, 87.) Die Czechen: Sanct-Matthias reisst die Brücke ein oder baut sie. Wenn er sie nicht bricht, so sagt man in Böhmen, er habe seine Hacke verloren, und das Eis breche nun nicht eher, bis der heilige Joseph sie gefunden und dem Matthias zurückgegeben habe. (Orakel, 320.) Die Polen: Matthias verliert den Winter oder macht ihn reich. (Reinsberg VIII, 94.)
Frz.: Saint Julien brise (27. Jan.) glace, s'il ne la brise il l'embrasse. (Leroux, I, 79.)
13. Matthis bricket Is. (Waldeck.) – Curtze, 314, 11; für Eifel: Schmitz, 170, 24; für Ostpreussen: Hennig, 159; Frischbier, 491; für Steiermark: Firmenich, II, 171, 186; für Hannover: Schambach, II, 355; für Tirol: Frommann, VI, 34, 13.
Span.: San Matías Marzo al quinto dia, entra el sol por las umbrías y calienta las aguas frias.
14. Nach Mattheis geht kein Fuchs mehr übers Eis. – Blum, 684; Boebel, 44; Simrock, 6871; Schambach, II, 355.
15. Sanct Mattheis macht oder bricht Eis. – Schmitz, 170, 24.
16. Sanct Mattheis wirft 'nen heissen Stein ins Eis. Orakel, 321.
Im Plattdeutschen: Sint Matthîs werpt ênen hêten Stên in't Is. (Orakel, 322.)
Holl.: Sint Mathijs werpt eenen heeten steen in't ijs.
17. Sanct Matthias hab' ich lieb, er gibt dem Baum den Trieb.
Engl.: St. Matthie sends sap into the tree. (Orakel, 324.)
18. Sanct Matthias reisst die Brücken ein oder baut sie. – Orakel, 319.
19. Schneit's an Sanct Mathis, so schneit's an sieben e dreissg. (Luzern.)
20. Sünte Matthîs brekt dat Îs. (Münster.) – Firmenich, I, 498, 54; Frommann, VI, 426, 41; Boebel, 426, 54.
21. Tritt Matthias stürmisch ein, wird's bis Ostern Winter sein.
22. Wenn Matthias kommt herbei legt das Huhn (die Gans) das erste Ei. – Boebel, 13.
Poln.: Macieca, kokoszy po ieica. – Macieca, zniesie gęs pierwsze ieica.
23. Gefreuerts an Sanct-Matthias Nacht, so wehret es noch ein gantz Monat. Hat es aber an Petri Stuhlfeier fein gethan, so läst sich die halbe an 40 Tägen wol an. – Lins, Hornung.
24. Mathesius bringt nit viel Brot ins Hauss. – Aventin, LXXIIIa.
25. Sanct-Matthi (24. Febr.) legen die Gänse die Eier hin.
Poln.: U Macieja gęsi niosą jaja. (Frischbier, 4297.)
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