Dohna [1]

[82] Dohna, 1) Stadt in der sächs. Kreish. Dresden, Amtsh. Pirna, an der Müglitz und der Staatsbahnlinie Mügeln (b. Pirna)-Altenberg, 177 m ü. M., hat eine evang. Kirche von 1212, treibt Fabrikation von Strohstoff und Strohhüten, Töpferei, Mahl- und Schneidemühlen, Bierbrauerei und zählt (1900) 3471 Einw. In der Nähe liegt der Schloßberg mit den Resten der Burg D.-D. (urkundlich Donaw, Donyn) wird zuerst 1107 als Stadt erwähnt und war ein Lehen der Markgrafen von Meißen. Die Burggrafen von D. besaßen einen Hof in Dresden und viele Orte im S. und SO. bis Dippoldiswalde. Die Burg ward 1402 vom Markgrafen von Meißen zerstört, an ihrer Stelle ließ Graf Heinrich Ludwig von D. 1803 einen Turm bauen. Berühmt war der urkundlich zuerst 1325 vorkommende Dohnaer Schöffenstuhl (Dohnaisches Mal oder Dohnaisches Ritterding), der aus 18 adligen Vasallen und dem präsidierenden Burggrafen bestand. Nach der Zerstörung der Burg D. wurde er nach Dresden verlegt und 1572 durch den Kurfürsten August mit dem 1420 zu Leipzig errichteten Schöffenstuhl vereinigt. Vgl. Möhring, D., Burg und Stadt (1843). – 2) Grafschaft in Ostpreußen, Kreis Preußisch-Holland, wurde 1840 durch König Friedrich Wilhelm IV. aus den Majoraten Schlobitten, Lauck, Reichertswalde und Schlodien mit Karwinden gebildet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 82.
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