Blumröder

[912] Blumröder, August Friedrich von B., geb. 1776 in Gehren in Schwarzburg-Sondershausen, studirte in Jena erst Theologie, dann Mathematik, trat 1798 in preußische Kriegsdienste u. wurde 1802 Lieutenant; 1806 in Hameln gefangen, wurde er dann 1808 Lehrer in Schnepfenthal, machte als Hauptmann im schwarzburgischen Contingent den Feldzug 1809–12 gegen Österreich, Spanien u. Rußland mit, wo er Major, aber auch gefangen wurde; 1813 befreit, focht er als Oberstlieutenant 1814 u. 15 gegen Frankreich, wurde 1816 Erzieher des Erbprinzen von Schwarzburg-Sondershausen, geadelt u. 1822 Landrath in Sondershausen; 1850 wurde er pensionirt. Er schr.: Gedichte, Erf. 1815 (n.A. Sondersh. 1822); die Romane: Irene (1816) u. Der verhüllte Bote aus der Heimath (1821, 2 Bde.); Die Spukgeister in Staat u. Kirche, 1823; Gott, Natur u. Freiheit in Bezug auf die sittliche Gesetzgebung der Vernunft, Lpz. 1827; Über die verschiedenen Formen, in welchen der Pantheismus in neueren Zeiten aufgetreten ist, 1832; Der Selbstmord, Weim. 1837, 2 Thle.; Die Religion nach ihrer Idee u. geschichtlichen Entwickelung, Sondersh. 1839; Deutschlands Vergangenheit, Gegenwart u. Zukunft, 1845; Literarische Plänkler, 1847; Mephistopheles in Frack u. Bluse, 1847 (Gedicht); Das Verhältniß der Revolution zur Religion, 1849. Er übersetzte aus dem Französischen Droz's Eudämonia, Ilm. 1826, u. dessen Anwendung der Moral auf die Politik, ebd. 1827.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 912.
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