[585] Calvadōs, 1) (Rochers de C.), Felsbank längs der Meeresfläche im Kanal (la Manche) zwischen den Mündungen der Orne u. Vire, etwa 31/2 Meilen lang u. 111/2 Meilen von der Küste entfernt; wegen der vielen Klippen u. Risse höchst gefährlich für die Schifffahrt; nach einem hier gescheiterten spanischen Schiffe genannt; Fundort vieler Austern. 2) Departement im nordwestlichen Frankreich, nach dem Vor. genannt, 1011/3, QM., umfaßt die zur ehemaligen Normandie gehörigen Landschaften Bessin, Bocage, Campagne de Caen, Auge u. Lieuvain, grenzt im N. an den Kanal, im O. an das Departement Eure, im S. an das Departement Orne, im W. an das Departement Manche; im S. gebirgig, Fortsetzung der Höhen, welche die Wasserscheide zwischen der Seine u. Loire bilden; Flüsse: Toucques, Dive, Orne, Seule, Dromme (mit Aure), Vire; Klima gesund, aber ziemlich veränderlich, oft Regen, Westwinde herrschen vor; Mineralquellen: Bênes, Brucourt, Les Roynes, L'Hôtel-Dieu de Caen, Mont-Bosque, Truffreville; Boden im Allgemeinen fruchtbar, namentlich an den Flüssen u. in den Thälern, nur an der Küste sandig u. öde, im Ganzen wenig Waldungen; Producte: Getreide, Flachs, Hanf, Ölgewächse, Obst (namentlich Äpfel u. Birnen für Ciderbereitung), Gemüse, Seetang, Rindvieh, Schafe, Pferde. Schweine, Eisen- u. Steinkohlenlager, Torf, allerhand[585] Steinarten, Bolus, Mergel; Beschäftigung: Ackerbau (nicht hinreichend), Viehzucht mit Butler- u. Käsegewinn (Butter von Issiguy, Käse von Livarol u. Pont l'Evèque), Bienenzucht, Wiesencultur, Blumenzucht, Gemüsebau, Fischfang (Austern, Muscheln, Hummern u. dgl.); Industrie: Blonden, Spitzen, Leinwand (Toiles cretonnes), Canevas, Baumwollenwaaren, Angorazeuge, Tuch, Garn, Strumpfwirkerei, Strohflechterei, Leder, Papier, Eisengießerei (2), Stahlwaaren. Messerfabriken; Handel bedeutend; Ausfuhr: Pferde, Rindvieh, Geflügel, Butter u. die übrigen Erzeugnisse; Einfuhr: Wolle, Baumwolle, Eisen, Colonialwaaren; von den 7 Häfen ist der bedeutendste Honfleur an der breiten Mündung der Seine, Hâvre gegenüber; Eisenbahnen: gegenwärtig (1857) im Betrieb: von Caen nach Paris über Lisieux, mit Zweigbahn von da nach Honfleur: im Bau begriffen: von Caen nach Bayeux u. weiter von da nach Cherbourg; projectirt von Lisieux nach Rouen, zum Anschluß an die Paris-Havre-Bahn, u. von Caen nach Alençon; 498,000 Ew., worunter einige Reformirte; Eintheilung in die 6 Arrondissements: Bayeux, Caen, Falaise, Lisieux, Pont l'Evêque, Vire; Hauptstadt Caen; das Departement gehört zur Diöcese Rouen.