Emil [1]

[673] Emil, männlicher Vorname (v. lat. Aemilius, s.d.). Merkwürdig sind: 1) E. Leopold August, Herzog von Sachsen-Gotha, s. August 21). 2) E. Max. Leopold August Karl, Prinz von Hessen-Darmstadt, jüngster Sohn des Großherzogs Ludwig I., geb. 3. Sept. 1790, wurde auf dem Carolinum in Braunschweig gebildet, machte 1909 unter Napoleon in darmstädtischen Diensten den Feldzug gegen Österreich u. 1812 als Commandeur der großherzoglich hessischen Truppen den Zug nach Moskau mit. Auf dem Rückzuge der französischen Armee entging er mit Mühe dem Tode. 1813 nahm er bis zur Schlacht von Leipzig an dem Feldzug für Frankreich Theil, wurde in Leipzig, wo er das Grimmaische Thor vertheidigte, gefangen u. nach Berlin gebracht. Der Übertritt Hessen-Darmstadts zu den Alliirten gab ihm die Freiheit wieder u. 1815 nahm er als österreichischer Feldzeugmeister im Heere der Alliirten Theil an der Belagerung von Strasburg. Seit 1820 als Prinz vom Hause Mitglied u. seit 1832 Präsident der ersten darmstädtischen Kammer, war er mit Ursache, daß 1821 die früher beschränkte Verfassung in eine völlig repräsentative erweitert wurde. 1849 bei der Umwandlung der ersten Kammer trat er aus derselben zurück u. lebte gewöhnlich in Wiesbaden; er st. 30. April 1856 in Baden-Baden. 3) Friedrich Karl E., Prinz von Holstein-Sonderburg-Augustenburg, 2. Sohn des Herzogs Friedrich Christian I., geb. 1767, königlich dänischer Generalmajor, vermähl mit Cleonore, Tochter des ehemaligen Staatsministers v. Scheel, lebte die letzten Jahrzehnte in Leipzig u. starb daselbst 14. Juni 1841.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 673.
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