Ferdinandsorden

[194] Ferdinandsorden, 1) (Real ordine di S. Ferdinando e del merito), sicilianischer Civil- u. Militärorden von Ferdinand IV., König von Sicilien, am 1. April 1800 gestiftet zur Ermunterung der Unterthanen, besonders des Adels beider Sicilien, zum Gefühl der Ehre u. des wahren Ruhmes. Er besteht aus 3 Klassen: Großkreuze, Commandeure u. Ritter. Zeichen: ein aus 6 goldenen Strahlenbündeln u. 6 silbernen Lilien gebildeter Stern, von einer Königskrone gedeckt. Vorn das Bild des St. Ferdinand (s.d. 14), darum ein dunkelblauer Reif, worin die Devise: Fidei et merito (der Treue u. dem Verdienst) mit goldenen Buchstaben, hinten steht: Ferd. IV. inst. anno 1800; Band: dunkelblau mit rother Einfassung. Die erste Klasse hat dabei einen Bruststern ganz wie die Vorderseite des Kreuzes. 2) (Orden des St. Ferdinand), spanischer Militärorden, von den Generalcortes des Reichs nach der Entfernung des Königs Ferdinand VII. aus Spanien, am 31. August. 1811 zur Belohnung ausgezeichneter militärischer Verdienste gestiftet u. von Ferdinand VII. nach seiner Rückkehr beibehalten u. 19. Juli 1815 neu organisirt. Er hat 5 Klgssen: Großkreuze, Generale mit besonderer Auszeichnung, Generale, Offiziere mit besonderer heldenmüthiger Auszeichnung u. Offiziere; Zeichen: ein goldnes, weißemaillirtes, 8spitziges Kreuz mit goldener Einfassung u. goldenen Kugeln; im goldenen Mittelschilde das Bild des Patrons, des St. Ferdinand (s.d. 14), um dasselbe ein blauer Reif, worin die Devise: Al merite militare (dem Militärverdienst) steht. Die Inhaber, welche sich durch glänzende Thaten ausgezeichnet haben, erhalten mit dem Orden auch eine Pension.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 194.
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